Fleißer begeistert
Schüler organisieren Tagung
Marieluise Fleißer ist am 2. Februar 1974 in Ingolstadt verstorben. Rund um den 50. Todestag im vergangenen Jahr fanden verschiedene Veranstaltungen statt. Auch die Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) Ingolstadt widmete der Autorin ein Seminarfach. Um ihre Erkenntnisse zum Leben und Werk Fleißers einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren, stellten vier Schülerinnen und Schüler ihre Arbeiten auf einer selbstorganisierten Tagung im Marieluise-Fleißer-Haus vor.
Von der Entwicklung des Programms, der Einladung der Gäste bis hin zur Organisation und Vorbereitung des Veranstaltungsortes lag die Verantwortung für den erfolgreichen Ablauf bei Leonie Mangold, Hanna Schiffner, Iris Trifas und Lukas Levacher. Im Zuges ihres Projekts haben sie gelernt, wissenschaftlich zu arbeiten und konnten zudem ihre Organisationsfähigkeit unter Beweis stellen.
Greifbarer wurden die Werke Fleißers nicht nur für die jungen Leute, sondern auch für die Gäste, die sich in Fleißers Geburtshaus einfanden. Unter den Teilnehmern waren unter anderem Doris Wittmann, Leiterin des Marieluise-Fleißer-Hauses und Andreas Betz, Vorsitzender der Marieluise-Fleißer-Gesellschaft.
Neben der inhaltlichen und biografischen Analyse von Fleißers bekannten Werken „Pioniere in Ingolstadt“ und „Eine Zierde für den Verein“ wurden auch religiöse Themen und Motive in „Fegefeuer in Ingolstadt“ und Geschlechterungleichheiten behandelt. Für eine stimmungsvolle musikalische Begleitung sorgte die Schulband. Einen interaktiven Charakter bekam die Tagung durch die Diskussionen, die sich an die Vorträge anschlossen. Den Abschluss des Programms machte Christina Rossi von der Katholischen Universität Ingolstadt-Eichstätt mit einem Gastvortrag zu Fleißers Debüt im Jahr 1923, über welchen im Anschluss ebenfalls diskutiert wurde.
Mit ihrer Tagung zeigten die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS, dass auch 50 Jahre nach Marieluise Fleißers Tod ihre Werke und die darin behandelten Themen wie Geschlechterungleichheit, soziale Spannungen und religiöse Dogmen nach wie vor aktuell sind und sich eine Auseinandersetzung damit immer noch anbietet.