Worum geht es beim Projekt Urban Air Mobility?
Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung am 19. Juni 2018 haben die Stadt Ingolstadt und die umliegenden Landkreise, der Freistaat Bayern und verschiedene Partner aus Industrie und Forschung ihre Bereitschaft erklärt, in der Region Ingolstadt innovative Mobilitätskonzepte für den Luftraum entwickeln und erforschen zu wollen. Vorstellbar wäre die Erprobung in verschiedenen Anwendungen: im Bereich des Rettungswesens, für den Transport von Blutkonserven und Organen, im Bereich der öffentlichen Sicherheit oder in der Personenbeförderung („Flugtaxi“).
Bei diesen Modellversuchen ist wichtig zu betonen, dass ein Flugtaxi den ÖPNV ergänzen, aber keinesfalls ersetzen soll. Die Bevölkerung wird in die Machbarkeitsstudien aktiv einbezogen und die Belange hinsichtlich Lärm und Sicherheit müssen natürlich berücksichtigt werden.
Projektpartner
Projektpartner der Initiative Urban Air Mobility Ingolstadt, in alphabetischer Reihenfolge:
Advantec GmbH
Airbus
Airbus Gesamtbetriebsrat
AME - Alliance for New Mobility Europe
AUDI AG
Austrade
Autoflug GmbH
baiosphere
Bauhaus Luftfahrt
bavAIRia
Bayer. Staatsministerium des Innern und für Integration
Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie
Bayer. Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Bayer. Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr
Bayerischer Städtetag
Bayerisches Rotes Kreuz
Bayern Innovativ GmbH
brigk - Digitales Gründerzentrum Ingolstadt
brigkAIR
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie
Cheil Germany GmbH / Samsung Group
Composites United e.V. - MAI Carbon
Connected Ops GmbH
COTESA
Deutsche Bahn
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
DGB Stadtverband Ingolstadt
Droniq GmbH
E-SkyWing
EASA Europäische Agentur für Flugsicherheit
EDAG aeromotive GmbH
Elektro-Metall Export GmbH
EUROCONTROL
European Innovation Partnership (EIP-SCC)
FairFleet GmbH
FlyNex GmbH
FMS - Future Mobility Solutions
Fraundorfer Aeronautics AG
Fraunhofer IBP
Fraunhofer IVI
Gesamtbetriebsrat AUDI AG
Globe UAV
Handwerkskammer für München und Oberbayern
HENSOLDT
Hochschule Heilbronn
House of Knowledge
IHK München Oberbayern
INDRA
Ingolstadt Manching Airport
Ingolstädter Verkehrsgesellschaft
Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt
Involi
IT-SCM
ITALDESIGN
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Klinikum Ingolstadt
Kontrol GmbH
Landkreis Eichstätt
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Landkreis Pfaffenhofen
Lilium GmbH
Logwert - Institut der Hochschule Heilbronn
Maple Aviation GmbH
Media-Saturn-Holding
MTU Aero Engines
Munich Aeroacoustics
Munich Aerospace e.V.
Munich Airport
MVI Group
Polizeihubschrauberstaffel Bayern
Quantum Systems
Rohde & Schwarz
Roland Berger
SBI
SDT Industrial Technology
Skyline Software Systems
Skyports
Skyroads
Spleenlab GmbH
Stadt Ingolstadt
Technische Hochschule Ingolstadt
TECNALIA
umlaut consulting GmbH
Unifly
UNWARE
Vocus GmbH
Wehrtechnische Dienststelle (WTD 61)
WK IT GmbH
[ui!] Urban Mobility Innovations
Häufige Fragen zum Projekt (FAQ)
Wann fliegt das erste Flugtaxi in Ingolstadt?
Das ist noch niemandem bekannt. Im ersten Schritt haben sich Stadt, Region und zahlreiche Partner aus Industrie und Forschung zunächst einmal bereit erklärt, an der Idee möglicher Einsatzfelder grundsätzlich zu arbeiten. Hierbei müssen natürlich zunächst wichtige Fragen zu Konzepten, Routen, Finanzierung, Sicherheit, Lärm, Genehmigungen, etc. geklärt und (auch mit der Öffentlichkeit!) diskutiert werden. Das Projekt steht derzeit ganz am Anfang.
Wie ist der zeitliche Ablauf?
In der ersten Phase (Juni/Juli 2018) haben sich zunächst die interessierten Projektpartner gefunden. Dies sind die Stadt Ingolstadt und die Landkreise der Region, Bund und Freistaat, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und viele namhafte Unternehmen und Institutionen.
Die zweite Phase beginnt mit einem Kick-off-Workshop (Ende Juli 2018), in dem alle Beteiligten erstmals über ihre unterschiedlichen Vorstellungen sprechen werden. Ab Herbst 2018 sollen dann in Arbeitsgruppen und vielen weiteren Terminen mögliche Anwendungen geplant und geprüft werden. Sobald es hierbei konkreter wird, wird die Öffentlichkeit näher informiert und eingebunden. Am Ende der zweiten Phase soll ein Konzeptpapier stehen, das alle offenen Fragen hinsichtlich Routen, Finanzierung, Sicherheit, Lärm, Genehmigungen, etc. geklärt hat. Bis wann das der Fall sein wird, kann heute noch nicht abgeschätzt werden.
Erst anschließend wird entschieden, ob dieses theoretische Konzept in einen praktischen Modellversuch (=dritte Phase) münden wird, oder nicht.
Welche Anwendungsgebiete kann man sich vorstellen?
Vorstellbar wäre die Erprobung in verschiedenen Bereichen, die der Öffentlichkeit einen unmittelbaren Nutzen bieten. Etwa im Rettungswesen, für den Transport von Blutkonserven und Organen, im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Verkehrsbeobachtung oder in der Personenbeförderung („Flugtaxi“). Bei diesen Modellversuchen ist wichtig zu betonen, dass ein Flugtaxi den ÖPNV ergänzen, aber keinesfalls ersetzen soll. Natürlich müssen Fragen der Sicherheit, der Routen und möglicher Lärmbelastungen diskutiert und geprüft werden.
Wie werden die Bürger beteiligt?
Das Projekt steht derzeit am Anfang. Es ist noch nicht klar, wie und wann ein Modellversuch stattfindet. Zunächst müssen die interessierten Projektpartner sich über eine gemeinsame Vorstellung einigen, bevor es in die nächsten Schritte gehen kann. Sicher ist aber, dass es, sobald es nähere Überlegungen zu möglichen Anwendungen gibt, auch eine umfangreiche Information und Beteiligung der Bevölkerung geben wird. Dies ist bereits vereinbart.
Wieso löst man nicht erst die Verkehrsprobleme auf den Straßen?
Das Projekt der „Urban Air Mobility“ ist ein Forschungsprojekt, an dem vorwiegend die Unternehmen der Industrie mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten werden. Für Stadt und Region ist es aus Gründen der Strukturpolitik (Standortsicherheit, Arbeitsplätze) wichtig, dass Forschung und Entwicklung bei uns stattfinden können und nicht etwa im Ausland. Da für die Forschungsprojekte auch Fördermittel von EU, Bund und Land erwartet werden, geht diese Initiative nicht zu Lasten anderer kommunaler Projekte.
Die Beteiligung der Stadt Ingolstadt an diesem Projekt bedeutet nicht, dass andere Aktivitäten zur Verkehrsverbesserung, die Sanierung von Straßen und die beschlossenen Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradwege zurückgestellt oder vernachlässigt werden. Diese Maßnahmen laufen selbstverständlich weiter und werden auch künftig durch neue Projekte ergänzt werden.
Das sind doch alles Hirngespinste, oder?
Flugtaxis klingen zunächst nach Science-Fiction und James-Bond-Film. Aber die Zukunft ist näher als man denkt. Verschiedene Anbieter haben flugfähige Modelle, die kurz vor der Zulassung stehen. Airbus hat beispielsweise angekündigt, dass Ende des Jahres der CityAirbus im Flugbetrieb getestet werden soll. In Dubai gab es bereits erste Testflüge eines elektrischen Flugtaxis zur Personenbeförderung. Weltweit arbeiten rund 50 verschiedene Firmen an „flying vehicles“, viele sind bereits als Prototypen im Testeinsatz.
Experten gehen davon aus, dass für die Mobilität der Zukunft auch der Luftraum über Städten und Ballungsgebieten in der urbanen Mobilität eine wichtige Rolle spielen wird. Ob das so kommt und wann es soweit sein wird, steht freilich noch in den Sternen.
Drohne, Flugtaxi oder fliegendes Auto - was ist das eigentlich?
Über 50 Unternehmen, so heißt es, sind weltweit damit beschäftigt ein fliegendes Auto zu entwickeln. Bei vielen der Flugauto-Konzepten verschwimmen die Grenzen zwischen Auto und Fluggeräten wie Drohnen oder Tragschraubern. Die meisten Systeme arbeiten mit elektrischem Antrieb und sollen autonom fliegen können. Einen Überblick gibt MDR Wissen und stellt vier verschiedene Konzepte vor.
Vielfach gehen Forscher davon aus, dass wir in Zukunft keine eigenen Autos mehr besitzen werden, sondern uns Mobilität als individuelle Dienstleistung buchen, dann wenn wir sie benötigen. Schließlich stehen unsere Autos die meiste Zeit des Tages ungenutzt in Garagen oder auf Parkplätzen. Diesem Gedanken der temporären Nutzung folgend, wird beim fliegenden Auto auch vom „Flugtaxi“ gesprochen, um diese zeitweise Nutzung auszudrücken.
Sind diese Flugtaxis nicht unglaublich laut und bringen zusätzliche Abgase?
Die meisten der Fluggeräte, die derzeit entwickelt werden, haben einen elektrischen Antrieb. Insofern gibt es keine Abgase im Flugbetrieb. Offene Fragen zur Lärmvermeidung, der Routenführung, der Infrastruktur (Landeplätze) oder der Koordinierung des Verkehrs im Luftraum sind noch zu klären – eben dies soll mit Modellversuchen geschehen.