Seiteninhalt

Kammerspiele

Die Kammerspiele des Stadttheaters Ingolstadt werden an der Schutterstraße nicht gebaut.

Die Bürger Ingolstadts haben am 24. Juli 2022 in einem Bürgerentscheid mehrheitlich gegen diesen Standort gestimmt.

Die Stadt Ingolstadt bemüht sich um Alternativen.


Ratsbegehren des Stadtrats am 24. Juli 2022

Aktuell: Das detaillierte Abstimmungsergebnis finden Sie unter www.ingolstadt.de/wahlergebnis  

Die Kammerspiele dienen langfristig als neues Kleines Haus für das Stadttheater Ingolstadt. Da das Theater selbst saniert und dazu für mehrere Jahre geschlossen werden muss, sollen die Kammerspiele für diese Zeit als Ausweichspielstätte fungieren.

An exponierter Lage zwischen Altstadt und Donau entstehen neben dem prominenten Stadttheater die Kammerspiele Ingolstadt. Der Gebäudekörper der Kammerspiele ist westlich des Stadttheaters im östlichen Bereich der Grünfläche an Tränktorkaserne situiert und wird mit dem Stadttheater zum Theatercampus Ingolstadts verbunden.

Das Foyer der neuen Kammerspiele wird auch außerhalb der Spielzeiten zugänglich sein und als Begegnungsort dienen.

  • Neubau der Kammerspiele - für mehr Vielfalt und Kultur © blrm Architekt*innen 1 / 3
  • Neubau der Kammerspiele - für mehr Miteinander © blrm Architekt*innen 2 / 3
  • Neubau der Kammerspiele - Terrasse mit Blick Richtung Donau © blrm Architekt*innen 3 / 3

Projektbeschreibung

Der Gebäudekomplex des bestehenden Stadttheaters war stilbildend für den deutschen Nachkriegsbau und ist nicht ohne Grund zum Denkmal erhoben worden.

Mit dem benachbarten Schloss gehört der Solitär vor der Altstadt zu den städtebaulichen Dominanten am Donauufer. Daher bilden sich die ergänzenden Kammerspiele bewusst als eigenständiger Baukörper ab und spannen zum gegenüberliegenden Stadttheater einen Theatercampus auf.

Die Schutterstraße, der Kreuzungsraum und die Freiflächen südlich des Theaters werden langfristig umgestaltet. Die Verbindung der beiden Theater soll in Zukunft weitere Aufenthaltsqualitäten im städtischen Gefüge bieten.

Eine urban angelegte Topografie, auf dessen Schollen die beiden Theaterstätten stehen, bildet mit Treppenlandschaften und Grüninseln sowohl einen Ort zum Verweilen, als auch den Wegeraum zum Grünzug am Donauufer.

Auch im Hinblick auf die Planungen für eine verkehrsreduzierte Schloßlände, bietet die Lage der Kammerspiele einen angemessenen städtischen Rahmen für einen attraktiven, öffentlichen Raum am Fluss.
Der Entwurf der Kammerspiele legt den Fokus auf die Schaffung eines Ortes für Kunst und Kommunikation in Ingolstadt und fungiert als moderner Stadthybrid sowohl als Spielstätte für Theaterinszenierungen als auch als vielfältiger und öffentlicher Begegnungsort.

Der Gebäudekörper der Kammerspiele situiert sich westlich des Stadttheaters im östlichen Bereich der Grünfläche an der Tränktorkaserne, über der Bestandstiefgarage West.

Als Herzstück des Gebäudes ist der Theatersaal innerhalb der Scholle in die städtebauliche Topografie eingebettet. Das im Erdgeschoss vorgeschaltete Foyer ist als Hauptfassade mit den Eingängen sowohl der Donau als auch dem Theaterplatz zugewandt. Der Bodenbelag der Scholle im Außenraum wird optisch in das Foyer weitergeführt und die verglaste Fassade verstärkt den fließenden Übergang des öffentlichen Raumes in das Neue Kleine Haus.

Auch außerhalb der Vorstellungszeiten bietet das Foyer die Möglichkeit für Veranstaltungen wie beispielsweise Lesungen, Workshops, Ausstellungen etc. genutzt zu werden. Zur vielseitigen Nutzung wird es durch eine freistehende Treppe im südlichen Bereich bis in das 1. Obergeschoss erweitert und ermöglicht so den Anschluss der Probebühne, des Jungen Theaters und der Galerieebene an die öffentlichen Nutzungen.

Die Tribüne als Verbindung zwischen Foyer und Bühnenraum lässt sich in Größe und Stufung an unterschiedliche Zuschauerkonstellationen anpassen. Der Theatersaal erstreckt sich bis ins Untergeschoss und ist multifunktional an alle Spielarten zeitgenössischer Performances von der Arenabühne bis hin zum Totaltheater anpassbar.

Der Theatersaal ist für ca. 250 Besucherinnen und Besucher geplant. Während der Interimsnutzung im Sanierungszeitraum des Stadttheaters kann die Bestuhlung auf bis zu 450 Sitzplätze erweitert werden.
Großzügige Verglasungen zwischen dem Foyer und dem Theaterraum ermöglichen zahlreiche Ein- und Ausblicke und schaffen eine visuelle Verbindung in alle Richtungen, die in Vorstellungszeiten bei Bedarf mit einem Verdunklungsvorhang geschlossen werden können.

In Richtung der Tränktorkaserne befinden sich die internen Arbeits- und Aufenthaltsbereiche des Gebäudes, die sich über alle Geschosse erstrecken. Dieser Bereich wird über den Künstlerhof im Untergeschoss als interner Mitarbeiterzugang erschlossen.

Die Theaterwerkstätten werden südlich des Stadttheaters als eigenständiges Gebäude vorgesehen und können an dieser Stelle optimal sowohl den Kammerspielen, als auch dem Stadttheater synergetisch dienen.

Planungshistorie

Im Innenstadtbereich plant die Stadt neue Kammerspiele. Der Neubau soll nach der Generalsanierung des Großen Hauses dauerhaft als zweite Produktions- und Spielstätte dienen und das derzeitige Kleine Haus in der alten Aula an der Berufsschule ersetzen. Im neuen Gebäudekomplex sollen die aktuell fehlenden und dringend benötigten Werkstätten und Probebühnen integriert werden.

Nach ihrer Fertigstellung werden die Kammerspiele während der anschließenden, umfangreichen Theatersanierung vorübergehend Ausweichspielstätte sein. Der Freistaat Bayern wird die Sanierungs- und Neubaumaßnahmen des Stadttheaters Ingolstadt mit einem Fördersatz von 75 Prozent unterstützen.

Die Stadt Ingolstadt begleitet den Planungsprozess um den Neubau der Kammerspiele mit diversen Veranstaltungen im Rahmen der Bürgerbeteiligung.

Projektgenehmigung für den Bau der Kammerspiele - 14. Dezember 2021

In der Sitzung des Stadtrats am 14. Dezember 2021 wurde dem Bau der Kammerspiele mehrheitlich zugestimmt. Das Team der INKoBau freut sich auf die bevorstehende Aufgabe.

Hearing "Kammerspiele Warum?" - November 2021

Ergänzend zum ersten Stadtrats-Hearing im Oktober lud Intendant Knut Weber alle Interessierten am 10. November 2021 in den Festsaal des Theaters ein, um die Dringlichkeit der Generalsanierung und die dafür notwendigen Kammerspiele als Ausweichspielort zu bekräftigen.

Nach der Begrüssung durch Oberbürgermeister Dr. Scharpf wurde von blauraum Architekten der Entwurf für den Neubau vorgestellt. Danach berichteten in der ersten Gesprächsrunde vier Intendaten aus anderen bayrischen Städten von ihren Erfahrungen mit Theaterneubauten bzw. -sanierungen.

Im zweiten Teil ging es um Kultur, Wirtschaft und Urbanität. Dazu saßen neben Oberbrügermeister Dr. Scharpf, Gabriel Engert (Kulturreferent Stadt Ingolstadt), Emma Aichner (Jugendparlament), Elke Christian (IHK München und Oberbayern) und Dr. Matthias Schickel (Direktor des Katharinen-Gymnasiums) auf dem Podium.

Anschließend hatte das Publikum die Gelegenheit zur offenen Diskussion, die gut und gerne wahrgenommen wurde.

Die zweieinhalbstündige Veranstaltung moderierte Jutta Prediger vom Bayerischen Rundfunk.

Stadtrats-Hearing zur technischen Machbarkeit - Oktober 2021

In den vorangegangen Stadtratsdebatten sowie in der Bevölkerung kamen in letzter Zeit immer wieder Fragen zur technischen Machbarkeit der Kammerspiele auf. Deshalb stellten sich am 13. Oktober 2021 ein Team von Fachleuten den Stadträten in einem Hearing zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Zuhörer aus der Bürgerschaft waren im Festsaal ebenfalls willkommen. Parallel wurde das Hearing per Video-Livestream übertragen.

Das Team von blauraum Architekten zeigte die Vorzüge des künftigen Standorts auf und präsentierte die Kammerspiele als Gebäude für die Gemeinschaft, das neben der Kultur auch das Leben, die Energie und die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Die Nähe zum Stadttheater sei in vielerelei Hinsicht vorteilhaft. Der niedrigere Neubau wird mit dem Hämer-Bau ein verbindliches Duo bilden, dessen neues Foyer sich einladend hin zur Stadt und zum Stadttheater öffnet. Einladend sei auch der stufig ausgebildete Sockel, der als Plateau ein Ort der Begegnung wird.

Hochwertige recycelte Materialien werden ins Gebäude implementiert. Das aufgefangene Regenwasser wird für die Bewässerung der neuen Grünanlagen genutzt und die Fassaden als Grünfassaden gestaltet. Das aufgesetzte Technikgeschoß erhält eine Photovoltaikanlage und Fernwärme und -kälte versorgen das Bauwerk. Im vorderen Teil des Sockelgeschoßes entsteht eine öffentliche Fahrrad-Parkgarage.

Das Büro für Geotechnische Beratung, S&P Smoltcyk & Partner, erklärte seine Empfehlungen für die bautechnischen Maßnahmen anhand eines geologischen Modells.
Die Vielzahl vorliegender Daten, beispielsweise die Aufzeichnungen zum Donauwasser seit 1923, ein umfangreiches Archiv und die reichlich vorhandenen Grundwassermessstellen sowie die bestehende Tiefgarage erleichtern die Durchführung der Baumaßnahme.
Teilweise werden neue Fundamente erforderlich, da die künftig zu tragenden Lasten durch das neue Gebäude größer sein werden als bisher. In die bestehende Wasserhaltung im Bereich der Tiefgarage wird dabei kaum bzw. nicht eingegriffen.

Die zuständigen Tragwerksplaner, bergmeister Ingenieure, erläuterten den Bestand, den Rückbau, die Gründung, die Baugrubensicherung und den Neubau. Das 1976 erstellte Baugrundgutachten stimmt mit dem aktuellen Baugrundgutachten überein. Es stehen Konstruktions-, Bewährungs- und Schalungspläne aus dem Bestand zur Verfügung, ebenso die Bestandsstatik und das Brandschutzkonzept. Eine ausführliche Bauakte des Bestands ergänzt die Unterlagen und eine Machbarkeitsstudie für die Überbauungen wurde erstellt.
Das Tragwerkskonzept sieht im südlichen Teil vor, die bestehende Tiefgarage innerhalb der vorhandenen Schlitzwand rückzubauen und neu aufzubauen. Eine Umschließung ist vorgesehen. Das Tragsystem, unten aus konventionellem Stahlbeton, wird nach oben hin leichter ausgeführt. Eine untere und seitliche Wanne stellt die Dichtebene der Kammerspiele zum Grundwasser her. Das grundlegende Konzept der Tiefgaragenflutung im Falle von Hochwasser wird weitergeführt.
Der Visualisierungsfilm von blauraum Architekten schloss den Vortragsteil des Hearings ab. Auf die Fragen der Stadträte zur technischen Machbarkeit wurde von den Fachleuten ergänzend zu den zuvor gezeigten Präsentationen ausführlich eingegangen.

Vorentwurfsplanung / Bearbeitung Leistungsphase 2 - Mai 2021

Aktuell befindet sich das Projekt in der Leistungsphase 2 der Vorentwurfsplanung. In dieser Leistungsphase werden die Planungen weiter detailliert und die einzelnen Fachplanungsgewerke beginnen mit ihren Planungsprozessen. In dieser Leistungsphase werden unter anderem verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die Sicherheit in der Planung zu erhöhen.

Hierzu gehören Wurzelsuchgräben, Baugrundgutachten oder hydrologische Untersuchungen, deren Ergebnisse in die Planung einfließen. In der Leistungsphase 2 können und werden verschiedene Varianten untersucht, dies ist somit der Zeitpunkt, um verschiedene Konzepte gegenüberzustellen.

Bei den Kammerspielen werden unter anderem Varianten für die Anlieferung, für die Schaffung von Fahrradstellplätzen oder die Möglichkeit einer Fassadenbegrünung untersucht. Bereits in dieser Leistungsphase beginnen die einzelnen Planer mit der modellbasierten Planung. Ziel ist, möglichst viele Kollisionen frühzeitig zu erkennen und einen optimalen Arbeitsablauf für die anschließenden Planungen zu erarbeiten. Zusätzliche Fachleute kommen hinzu, um die Sicherheit der Planung in einem frühen Stadium zu erhöhen. Brandschutzersteller- und -prüfer, hoheitliche Prüfingenieure für Tragwerk und Geotechnik oder Baulogistiker werden ihren Anteil dazu beitragen.

Die Leistungsphase 2 soll planmäßig bis Ende Juli 2021 abgeschlossen werden.

Grundlagenermittlung / Abschluss Leistungsphase 1 - Dezember 2020

Die Planung eines Gebäudes ist ein Prozess, in dessen Verlauf die Genauigkeit sowohl in den Plänen als auch bei den Kosten und Bauabläufen stetig zunimmt. Es wird von Leistungsphasen gesprochen, die in zeitlicher Abfolge durchgeführt werden.

Die Planung der Kammerspiele begann mit der Leistungsphase 1 der Grundlagenermittlung: In dieser Phase werden unter anderem vorliegende Unterlagen gesichtet und erste Abstimmungen mit dem Nutzer und Fachämtern getroffen. Da die Planung der Kammerspiele in Anlehnung an die BIM-Methodik (Building Information Modelling) erfolgt, wurde zusätzlich als Planungsgrundlage ein digitaler Zwilling des Bestandes erstellt. Auf Basis eines Laserscans wurde die Tiefgarage modelliert und bildet die Grundlage für die weitere Planung.

Die Leistungsphase 1 wurde im Dezember 2020 abgeschlossen.

Beauftragung durch den Stadtrat - 18. Juni 2020

Die INKoBau GmbH & Co. KG wurde durch den Stadtrat in der Sitzung vom 18. Juni 2020 beauftragt, die Architektenleistungen für die Kammerspiele zu vergeben und die europaweiten Vergabeverfahren für die Fachplanungsleistungen vorzubereiten und durchzuführen. Dies bedeutet, dass seit August 2020 die konkrete Planung des Bauwerks läuft. Ziel ist es, den Entwurf bis Ende des Jahres 2021 fertigzustellen und eine fundierte Kostenberechnung zu erstellen.

Beschlusslage zum Projekt "Kammerspiele"

Der Ingolstädter Stadtrat hat im Juli 2019 das Verfahren und den Zeitplan mit großer Mehrheit bestätigt.

Zu aktuellen Medienberichten und Äußerungen von interessierter Seite wollen wir zur Versachlichung festhalten:

1.) Der Oberbürgermeister hat mehrfach die grundsätzliche Notwendigkeit der Kammerspiele unterstrichen (z.B. in der Neujahrsrede 2019, jüngst im DK-Sommerinterview).

2.) Der Stadtrat hat im Juli 2019 Ablauf und Zeitplan des Verfahrens Kammerspiele mit großer Mehrheit (1 Gegenstimme) bestätigt.

3.) Anhand dieser Vorgaben läuft derzeit im Verhandlungsverfahren die Abarbeitung. Das hierfür vorgesehene Zeitfenster wird von der Verwaltung für eine gründliche und solide Planung als nötig erachtet.

4.) Erst wenn belastbare Ergebnisse des Verhandlungsverfahrens vorliegen, können weitere Entscheidungen getroffen werden.

Im Februar 2018, und nochmals im Juni 2018, hat der Stadtrat ein zweistufiges Verfahren mit Realisierungswettbewerb und anschließendem Verhandlungsverfahren beschlossen und auf den Weg gebracht.

Erste Stufe: Im Realisierungswettbewerb hat das Preisgericht im Dezember 2018 drei Preisträger bestimmt, die für ihre Entwürfe der Kammerspiele als Standort alle den Bereich westlich des Theaters gewählt haben.

Zweite Stufe: Derzeit läuft das sog. Verhandlungsverfahren. Dabei erarbeiten die drei Preisträger-Büros jeweils vertiefende Planungen zur baulichen Umsetzung, zu Auswirkungen auf den Baumbestand, Umfeld, Tiefgarage und Straßenführung, etc.

Erstmalig wird dabei auch eine Kostenschätzung von den drei Preisträgern vorgelegt.

Daran anschließend sind Beiträge weiterer Fachleute (z.B. Statiker, Fachplaner) erforderlich - erst wenn die Unterlagen der Preisträgerbüros vorliegen, können diese im Anschluss erarbeitet werden - bei einer Verkürzung des Zeitplanes ist dies nicht möglich.

Sobald die gesamten Unterlagen vorliegen, wird ein externer Gutachter Pläne und Kostenschätzungen prüfen und dem zu bildenden Vergabegremium erläutern (aus Vertretern Stadtrat, Stadtverwaltung, INKoBau, Reg. Oberbayern, Landesamt für Denkmalschutz, Theaterintendanz, externe Fachleute).

Diesen Ablauf des Verhandlungsverfahrens hat der Stadtrat in seiner Sitzung vom 25. Juli 2019 mit großer Mehrheit  (1 Gegenstimme) beschlossen und den Zeitablauf hierzu bestätigt:

Eingang Unterlagen Vergabeverfahren: November 2019
Verhandlung mit den Bietern: 1. Quartal 2020
Vergabevorschlag: 2. Quartal 2020

Angesichts dieser eindeutigen Beschlusslage des Stadtrates ist die Behauptung, die Entscheidung zu den Kammer-spielen solle verschleppt werden, widerlegt.

Zu den vom Freistaat zugesagten Fördermitteln: Grundsätzlich sind nur unmittelbare Kosten im Zusammenhang mit dem Theater (Bau, Technik etc.) förderfähig (zu voraussichtlich 75 Prozent).

Kosten, die nicht unmittelbar dem Theater dienen (z.B. evtl. notwendige Umbauarbeiten Tiefgarage, Umlegung Versorgungsleitungen, Gestaltung Umfeld, Straßenführung, etc.) müssen zu 100 Prozent aus städtischem Haushalt getragen werden.

Auch deshalb ist vor einer Entscheidung eine fundierte und solide Ermittlung der Gesamtkosten zwingend notwendig.

Projektfortschritt Januar / Februar 2019

Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge

Alle Wettbewerbsbeiträge konnten Dank der freundlichen Unterstützung der Alf Lechner Stiftung vom 10. Januar bis zum 10. Februar 2019 im Lechner Museum, Esplanade 9 in Ingolstadt, besichtigt werden. Der Eintritt ins Museum war während der Wettbewerbsausstellung frei.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Jeweils Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Auf evtl. Sonderveranstaltungen im Rahmen der Ausstellung wurde gesondert hingewiesen.

Veranstaltung im Rahmen der Bürgerbeteiligung

Am 31. Januar fand von 17:00 bis 19:00 Uhr im Lechner Museum eine Veranstaltung im Rahmen der Bürgerbeteiligung statt. Hierbei informierten Vertreter des Preisgerichts über das Wettbewerbsergebnis, im Anschluss wurde über die Aspekte der einzelnen Arbeiten diskutiert.

Zum Abschluss der Ausstellung bot Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle am 10. Februar von 15:00 bis 16:00 Uhr im Lechner Museum eine Führung an und erläuterte die einzelnen Arbeiten.

Projektfortschritt Dezember 2018

Am 14.12.2018 fand im Kulturzentrum Halle neun die Preisgerichtsitzung des Realisierungswettbewerbs „Neubau Kammerspiele“ statt. Es wurden insgesamt 14 Arbeiten eingereicht, die von der Jury zusammengesetzt aus externen Fachpreisrichtern, Stadträten und Vertretern der Verwaltung sowie Sachverständigen Beratern z.B. aus dem Bereich der Akustik aber auch vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, beurteilt wurden.

Nach der ganztägigen Sitzung wurden folgende Arbeiten prämiert:

1. Preis: blauraum Architekten GmbH, Hamburg mit Adler & Olesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg

2. Preis: Morger Partner Architekten AG BSA SIA, Basel mit Westpol Landschaftsarchitektur, Basel

3. Preis: Staab Architekten GmbH, Berlin mit Atelier Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin

Anerkennungen erhielten:

  • Schulz und Schulz Architekten GmbH, Leipzig mit Därr Landschaftsarchitekten, Halle (Saale)
  • Glass Kramer Löbbert Architekten Ges. v. Architekten mbH, Berlin mit bbz landschaftsarchitekten gmbh, Berlin
  • Waechter + Waechter Architekten BDA, Darmstadt mit terra.nova Landschaftsarchitektur, München

Bürgerbeteiligung im Juli 2018

Was ist bis jetzt geschehen?
Was folgt als nächstes?
Wie läuft das Wettbewerbsverfahren ab?

Mit diesen Themen beschäftigte sich die Bürgerinformation zum weiteren Planungsverfahren für den Neubau der Kammerspiele.
Jeder Interessierte Bürger war herzlich zur Veranstaltung eingeladen.

Letztes Jahr fanden rund um den Ideenwettbewerb „Kammerspiele“ viele Diskussions- und Workshop-Veranstaltungen zum Stadttheater und den Optionen, die mit dem Ausbau des Theaterbetriebs an diesem Standort verbunden sind, statt. Jetzt wird der zweite Planungsschritt in Angriff genommen: Ende August soll der Realisierungswettbewerb für den Neubau der Kammerspiele als Ersatz für das Kleine Haus und die für den Theaterbetrieb benötigten zusätzlichen Werkstatträume starten. Auch für die Nutzung der neuen Kammerspiele als Ausweichspielstätte für das Große Haus während der Sanierung des Stadttheaters muss im Rahmen des Realisierungswettbewerbs ein Vorschlag erarbeitet werden. Ein EU-weites Bewerbungsverfahren für Planungsbüros, die an dem Wettbewerb teilnehmen wollen, läuft bereits. Der Stadtrat hat dafür in seiner Sitzung am 28. Juni bereits grünes Licht gegeben.

Über Einzelheiten des diesjährigen Planungsverfahrens konnten sich interessierte Bürger und Bürgerinnen am 24. Juli im Großen Haus des Stadttheaters informieren. Der Zeitpunkt war bewusst gewählt: Noch bis Mitte August können zusätzliche Anregungen in die bis zur offiziellen Auslobung geheime Aufgabenstellung eingearbeitet werden, im Stadtrat stand das Thema zwei Tage später auf der Tagesordnung.

Warum ein nicht öffentliches Verfahren zwingend ist, welche Büros zum Wettbewerb eingeladen werden und welche Projekt- und Beteiligungsschritte folgen sollen – auch das wurde am 24. Juli erläutert.

Zeitlicher Ablauf Realisierungswettbewerb

  • EU-weites Bewerbungsverfahren: Abgabe bis 31. Juli 2018
  • Bewerbungsschluss für Planungsbüros: 31. Juli 2018
  • Preisrichtervorbesprechung: 20. Juli 2018
  • Behandlung im Stadtrat: 26. Juli 2018
  • Ausgabe Auslobungsunterlagen: Ende August 2018
  • Abgabe Wettbewerbsentwürfe: bis Mitte November 2018
  • Preisgerichtsitzung: 14. Dezember 2018
  • Ausstellung Wettbewerbsentwürfe: ab Mitte Januar 2019

Projektfortschritt Mai 2018

Nach der regen Beteiligung und den vielen positiven Stimmen in den verschiedenen Bürgerveranstaltungen Ende letzten Jahres, hat der Stadtrat im Februar 2018 als zweite Planungsstufe einen europaweiten Realisierungswettbewerb beschlossen.

Die Wettbewerbsvorbereitungen haben inzwischen begonnen und nach erneuter Vorlage im Stadtrat soll die Auslobung voraussichtlich im August erfolgen, sodass mit einer Entscheidung des Preisgerichts bis Jahresende 2018 zu rechnen ist.

Neben den vier Preisträgern des Ideenwettbewerbs, sollen weitere Büros zugeladen werden, die aufgrund ihrer bisherigen Arbeiten als besonders geeignet erscheinen. Zusätzlich können sich Büros über ein EU-weites Bewerbungsverfahren für die Teilnahme am Wettbewerb bewerben.

Wie bereits im Rahmen des Ideenwettbewerbs, wird auch die zweite Stufe von Bürgerbeteiligungen begleitet werden. Noch vor der Auslobung sollen sich die Bürger über die Rahmenbedingungen und das Verfahren informieren können. Weitere Veranstaltungen und eine Ausstellung der Arbeiten folgen, sobald die Wettbewerbsergebnisse vorliegen.

Projektfortschritt November 2017

Die erste Planungsstufe zum Bau der Kammerspiele – die städtebauliche Untersuchung der Standortfrage durch 15 eingeladene international renommierte Architekturbüros – ist abgeschlossen: Nach der Entscheidung des Preisgerichts für eine Siegergruppe wird die Stadt nun in einen ausführlichen Dialog mit der Bürgerschaft über die Entwürfe treten. Mehrere Veranstaltungen bieten das Planungsreferat und das Kulturreferat in Kooperation mit dem Stadttheater dazu an.

Mittwoch, 29. November, 19 Uhr, Foyer des Stadttheaters:

1. Bürgerforum – Eröffnung der Ausstellung aller Entwürfe
Öffnungszeiten: täglich bis 9. Dezember zu den Kassen- und Vorstellungszeiten

Donnerstag, 30. November, Montag, 4. Dezember, Mittwoch, 6. Dezember, Donnerstag, 7. Dezember:

Kostenlose Führungen durch die Ausstellung jeweils um 16:30 Uhr
Anmeldungen zu Gruppenführungen unter Telefon: 0841 305-2112.

Samstag, 9. Dezember, 15:00 Uhr, Foyer des Stadttheaters

2. Bürgerforum – Dialog zu den Wettbewerbsbeiträgen und Standortqualitäten

Im ersten Bürgerforum stellen am 29. November Mitglieder des Preisgerichts die Wettbewerbsarbeiten vor und erläutern die Empfehlungen der Jury. Bis zum 9. Dezember können dann im Rahmen der Ausstellung alle eingereichten Entwürfe genauer betrachtet und studiert werden, wo die Planungsbüros im Umfeld des Theaters den geeignetsten Standort für den Neubau der Kammerspiele und der dringend notwendigen Werkstatterweiterungen vorschlagen. Dabei haben die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre Meinung zu den Entwürfen in der Ausstellung darzulegen. Wichtig ist dabei: es geht noch nicht darum, den besten Architekturentwurf zu finden, sondern den besten Standort.

Noch detaillierter informieren kann man sich bei vier Führungen durch die Schau, die das Stadtplanungsamt und Stadttheater während der zehntägigen Ausstellungszeit anbieten. Vereine, Institutionen und Gruppen können bei Bedarf zusätzlich Führungen buchen.

Die öffentliche Debatte mündet in ein zweites Bürgerforum am Samstag, 9. Dezember. Ab 15:00 Uhr bis voraussichtlich 19:00 Uhr sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich in verschiedenen Themengruppen an der Diskussion über die Entwürfe und die unterschiedlichen Standortqualitäten zu beteiligen sowie aus Bürgersicht Anforderungen an Standorte zu formulieren.

Sollten Wettbewerbsergebnisse und Bürgerdialog ergeben, dass die Kammerspiele im Umfeld des Stadttheaters gebaut werden können, obliegt es dem Stadtrat, als zweite Planungsstufe einen europaweiten Realisierungswettbewerb für den Theaterneubau auszuloben.

  • Bürgerbeteiligung Kammerspiele
  • Bürgerbeteiligung Kammerspiele
  • Bürgerbeteiligung Kammerspiele
  • Bürgerbeteiligung Kammerspiele

Projektfortschritt Mai / Juni / Juli 2017

An drei Terminen in dieser Spielzeit veranstalten das Stadtplanungsamt und das Stadttheater Ingolstadt Podiumsdiskussionen zu ausgewählten Themen mit Fachleuten (Architekten, Stadtplaner, Theaterschaffende, Politiker) unter Einbeziehung der Bürgerschaft.
Drei Theaterleiter mit unterschiedlichen Erfahrungen tauschen sich aus: In Augsburg musste das Theater von heute auf morgen auf Veranlassung der Feuerwehr geschlossen werden. Welche Interimslösungen wurden gefunden und wie sieht die Planung und das Konzept für die Zukunft aus? In Nürnberg wurde erfolgreich ein neues Schauspielhaus gebaut. Wie sind die Erfahrungen während der Bauzeit und welche Anforderungen an ein Theater für das 21. Jahrhundert wurden realisiert? In Ingolstadt sehen die Planungen einen Neubau der Kammerspiele vor als langfristigen neuen Produktionsort und als Ersatz für das derzeitige Kleine Haus. Kurzfristig dient es als alternative Spielstätte für das Große Haus während der Generalsanierung des Stadttheaters. Welche Herausforderungen gilt es aus Sicht des Theaters zu meistern?

Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr, Theaterfoyer

Theater im 21. Jahrhundert – vor und nach dem Neubau oder der Sanierung: Theaterleute tauschen sich aus.
Mit: Juliane Votteler, Intendantin Theater Augsburg; Klaus Kusenberg, Schauspieldirektor Staatstheater Nürnberg; Knut Weber, Intendant Stadttheater Ingolstadt

Sonntag, 25. Juni, 11 Uhr, Theaterfoyer

Theater / Das Haus, der Stadtraum und die Entwicklungschancen – ein Gespräch mit Architekten und Stadtplanern
Mit: André Bideau, Architekt Zürich/Harvard; Prof. Ueli Zbinden, Architekt, Zürich; Marianne Mang, Architektin, Ingolstadt; Prof. Mathias Pfeil, Generalkonservator, München (angefragt)
Moderation: Prof. Karin Schmid, Architektin; Markus Omasreiter, Architekt, München

Sonntag, 9. Juli, 11 Uhr, Theaterfoyer

Theater / Das Haus, Geschichten und Erkenntnisse – ein Gespräch mit Zeitzeugen
Mit: Peter Schnell, Alt-Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt; Prof. Friedrich Kraft, Journalist, Ingolstadt; Stefan Zwicky; Innenarchitekt, Zürich (angefragt)
Moderation: Prof. Karin Schmid, Architektin; Markus Omasreiter, Architekt, München

Projektstart Februar 2017

Stadtrat am 21. Februar

Der Stadtrat hat sich einstimmig für die Errichtung der Kammerspiele im Umfeld des Stadttheaters entschieden. Die Umsetzung und der genaue Standort sollen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft werden.

Veranstaltung am 15. Februar

In der Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung zum Neubau der Kammerspiele wurden die Überlegungen der Stadt, die Kammerspiele im Umfeld des Stadttheaters neu zu errichten, dargelegt.
Darüber informierten Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, Kulturreferent Gabriel Engert und der Intendant des Stadttheaters Knut Weber die Bürgerinnen und Bürger und standen für Fragen zur Verfügung.

FAQs Kammerspiele

Der Zustand des Baugrunds

»Der Untergrund ist hochproblematisch! Es passiert das Gleiche wie beim MKKD!«

Der Untergrund an der Schutterstraße ist der bestuntersuchte Baugrund in ganz Ingolstadt und mit dem unter dem MKKD in keiner Weise vergleichbar.

Neben aktuellen Baugrunduntersuchungen stehen alle Untersuchungen vom Bau der Tiefgarage zur Verfügung und wurden bereits im Detail ausgewertet. Man weiß ganz genau, was einen im Untergrund erwartet: eine Tiefgarage.

Es besteht (im Gegensatz zum MKKD) keine Gefahr, auf archäologische Funde zu stoßen. Die Planer wurden bereits im jetzigen Stadium von mehreren unabhängigen Prüfbüros begleitet.

Wie einem Artikel des Donaukuriers vom 13.02.1976 zu entnehmen ist, wurden ähnliche Strukturen, wie sie beim Bau des MKKD Probleme verursachen, im Rahmen des Tiefgaragenbaus bereits entfernt.

»Anerkannte Experten warnen vor dem Untergrund!«

Zwei am damaligen Bau (1974/75) beteiligte Fachleute (der Projektleiter und ein Polier) warnen vor Risiken im Untergrund.

Diese Bedenken wurden von den heute beteiligten Büros (Architekten, Statiker, Prüfstatiker, Baugrundgutachter) dankbar zur Kenntnis genommen, ausführlich geprüft, nach heutigem bautechnischen Stand einhellig als unproblematisch befunden, und für den unwahrscheinlichen Fall eines Eintritts bereits mit möglichen Lösungen hinterlegt.

Eine Versicherung, die diese Risiken abdeckt, ist in den Kosten enthalten.

Bei einer öffentlichen Anhörung im Herbst 2021 wurden die technischen Details der interessierten Öffentlichkeit in großer Detailtiefe dargelegt.

Auswirkungen auf den Verkehr

«Die Auswirkungen auf die verkehrliche Erschließung (Tränktorstraße, Schutterstraße) sind bislang nicht geprüft, es kommt zu Umleitungen.»

Der Neubau der Kammerspiele wirkt sich auf den Verkehr, außer durch Besucherinnen und Besucher natürlich, nicht aus. Schutterstraße und Tränktorstraße können nach dem Bau uneingeschränkt weiter genutzt werden.

Alle Ein- und Ausfahrten der Theatertiefgarage bleiben bestehen.

In weiteren Maßnahmen soll jedoch versucht werden, dem von vielen Seiten immer wieder geäußerten Wunsch nach besserer Zugänglichkeit der Donau Rechnung zu tragen und den Verkehr auf Schloßlände und Schutterstraße zu reduzieren, um die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich weiter zu verbessern.

Auswirkungen auf das Stadtklima

„Die klimatischen Auswirkungen sind nicht berücksichtigt!“

Bei der Begründung des Bebauungsplans wurden 2021 die klimatischen Auswirkungen des neuen Gebäudes dargestellt und abgewogen. Auch der Luftaustausch von der Donau in Richtung Altstadt wurde dabei betrachtet. Er bleibt auch beim Bau der Kammerspiele weiterhin durch die Freihaltung der Schutterstraße und die Nord-Süd-Ausrichtung des Gebäudes gegeben.

Zudem werden durch Dachbegrünungen die lokale Verdunstung gefördert und zusätzliche Bäume als Schattenspender gepflanzt und Regenzisternen angelegt.

Die kürzlich vorgestellte Stadtklimaanalyse betrachtet das gesamte Stadtgebiet, nicht einzelne Grundstücke. Die Äußerungen des Gutachters im Ausschuss waren eine spontane Einschätzung, den konkreten Standort Schutterstraße hat er nicht näher untersucht.

Veränderungen an der Tiefgarage

«Die frisch sanierte Tiefgarage soll abgerissen werden!»

Es wird nur ein Teil der Tiefgarage rückgebaut, und zwar der westlich der Ausfahrt Schutterstraße. Das ist günstiger, als die bestehende alte Tiefgarage aus dem Jahre 1975 umzubauen.

Die Tiefgaragensanierung wurde vor über zehn Jahren abgeschlossen. Buchhalterisch sind diese Ausgaben bereits abgeschrieben. Die nächste Sanierung würde in ca. drei bis fünf Jahren anstehen. Durch den Teilneubau fällt die Sanierung in diesem Teil erst in ca. 15 bis 20 Jahren an.

«Viele Parkpätze fallen weg!»

Die Theatertiefgarage umfasst 1266 Stellplätze (Teil Ost: 676 Stellplätze, Teil West: 590 Stellplätze).

In dem Bereich des Teils West, über dem das Neue Kleine Haus errichtet werden soll, fallen 130 Stellplätze, also ca. zehn Prozent, weg. Bezogen auf die Tiefgaragenplätze der Innenstadt sind es gerade einmal 4,8 Prozent. Dafür werden neue, breitere, SUV-gerechte Stellplätze geschaffen.

Außerdem wird ein Fahrradparkhaus für rund 250 Fahrräder errichtet und auch mit Lademöglichkeiten für eBikes ausgestattet, ebenfalls eine Steigerung der Innenstadtattraktivität.

In der nahegelegenen Kongress-Tiefgarage wurden 524 neue Parkplätze errichtet.

«Hinterher fehlen Parkplätze! Die IFG wird Verluste machen!»

Die Tiefgarage ist, wenn überhaupt, nur an den beiden mittleren Adventssamstagen voll ausgelastet. Zu allen anderen Zeitpunkten sind genügend freie Stellplätze vorhanden.

Durch die zusätzlichen Besucher der Kammerspiele wird die Tiefgarage Mehreinnahmen erwirtschaften.

Die Kosten

»Das kostet den Bürger viel zu viel Geld!«

Die Baukosten werden nach intensivsten Planungen ca. 45 Mio. Euro betragen.
Das Gebäude ist bereits jetzt komplett in einem digitalen Modell nachgebaut worden, so dass quasi jeder Meter Rohrleitung kalkuliert werden kann. (Stichwort BIM)

Noch kein städtisches Projekt wurde so exakt berechnet.

Der Freistaat übernimmt 75 Prozent der förderfähigen Kosten. Da von den 45 Mio. Euro nicht alles förderfähig ist, ergibt sich eine Fördersumme von rund 27 Mio. Euro. Lediglich 18 Mio. Euro sind durch die Stadt Ingolstadt aufzubringen.

Das Risiko für die Stadt ist daher äußerst gering ist.

»Saniert für das Geld lieber Schultoiletten und baut neue Schulen!«
»Das Geld fehlt an anderer Stelle!«

Die Ausgaben für die Kammerspiele wirken sich auf andere städtische Maßnahmen nicht aus!

Für Schulbauten und Sanierungen gibt die Stadt Ingolstadt in den nächsten Jahren circa 70 bis 80 Mio. Euro jährlich aus, in der Langfristplanung rund eine halbe Milliarde Euro!

Auch Theater ist Bildung und gerade im Kontext mit den Schulen ein wichtiger Baustein in der Bildungslandschaft. Das wird im übrigen von allen Ingolstädter Schulen so gesehen und begrüßt.

Auch die Kammerspiele sind eine nachhaltige Inverstition in Bildung. Gerade das Junge Theater soll seine Heimat im Neubau finden. Die Besuchszahlen junger Menschen sind seit 2012 kontinuierlich gestiegen.

«Auch die Zuschüsse vom Freistaat sind verschwendete Steuergelder!»

Auch der Freistaat hat die staatlich festgelegte Pflicht, Kunst und Kultur angemessen zu fördern. Das Geld wird nicht verschwendet, was auch die 75-prozentige Förderung durch den Freistaat belegt!

Außerdem werden durch die Baumaßnahme neue Steuereinnahmen generiert, allein durch die Mehrwertsteuer fließen rund acht Millionen Euro direkt an den Staat zurück. Hinzu kommen Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Sozialbeiträge, die von den am Bau Beteiligten abgeführt werden, unter Umständen auch Gewerbesteuern Ingolstädter Unternehmen.

Die zugesagten Zuschüsse fließen im Falle keines Neubaus in Ingolstadt dann eben in andere Städte, Ingolstadt ginge leer aus.

»Hohe zusätzliche Betriebskosten durch die Kammerspiele«

Es werden immer wieder 795.000 Euro zusätzliche jährliche Betriebskosten genannt. Die Summe hat keinerlei Grundlage und ist einfach falsch.

Die InKoBau hat die Betriebskosten (Heizung, Wasser, Strom) auf rund 200.000 Euro jährlich geschätzt. Das dürfte sogar unter den derzeitigen Betriebskosten des alten Kleinen Hauses liegen, welches aufgrund seiner schlechten Bauweise (schlechte energetische Bilanz, veraltete Heizanlage usw.) extrem hohe Heizkosten aufweist.

Das neue Kleine Haus wird auf modernstem energetischen Standard gebaut. Die Planung wird den KfW45-Standard erreichen und dadurch zusätzliche Fördermittel generieren.

Neben den Betriebskosten fallen jährliche Folgekosten in Form des Erbpachtzinses für das Grundstück an (ca. 170.000 Euro, Freistaat Bayern). Die verschiedentlich als weitere Folgekosten angeführten Mietkosten dürfen aber nicht hinzugerechnet werden - sie sind die auf die Nutzungssdauer umgelegten Baukosten. Würden die Mietkosten als Folgekosten angesehen, würden somit die Baukosten doppelt angesetzt.

Die Kammerspiele führen zu keiner Personalmehrung, weil sie das bisherige Kleine Haus ersetzen, das täglich bespielt wird.

Kein Ort für eine Elite, sondern ein Bürgertheater

»Die Kammerspiele werden ein elitäres Gebäude, das nur für ein paar Kulturfanatiker gebaut wird.«

Es zeigt sich, dass der Begriff „Kammerspiele“ sehr an die Münchner Kammerspiele erinnert und bei vielen Bürgerinnen und Bürgern das Bild eines noblen Theaters mit opulenter Ausstattung hervorruft.
Unsere Kammerspiele sollen nach der Interimsnutzung während der Sanierung des Stadttheaters das marode Kleine Haus am Brückenkopf ersetzen.

Das „neue Kleine Haus“ soll ein möglichst vielfältig bespielbares Werkstatttheater werden. Hier sollen nicht an vier Abenden pro Woche Nischeninteressen bedient werden. Vielmehr soll das neue Theater in nahezu ganztägiger Nutzung betrieben werden.

Hier soll speziell das Junge Theater seine Heimat finden, aber auch Schulveranstaltungen, Diskussions- und Gesprächsrunden, die Spielclubs, Teile der Jazztage, Konzerte, Schüler- und Studentenpartys und vieles mehr.

Die Standortfrage

»Ich bin ja nur gegen den Standort!«

Der jetzige Standort ist nicht willkürlich oder kurzfristig gewählt.

Er ist das Ergebnis langjähriger Planungen und Bürgerbeteiligungen, zweier Wettbewerbe sowie der Überlegungen zu einer für den Theaterbetrieb möglichst reibungslosen Logistik.

Die Historie ist unter www.ingolstadt.de/Kammerspiele beschrieben.

In mehreren Planungsschritten hat sich der Standort an der Schutterstraße als bestmögliche Lösung ergeben. Die ersten drei Preisträger des Wettbewerbs um den Standort wählten alle die Schutterstraße.
Der Stadtrat hat in mehreren Beschlüssen diesem Standort einstimmig zugestimmt.

Mit dem Bau der Kammerspiele bietet sich die Möglichkeit, den gesamten Theatervorplatz als wirklichen, räumlich gefassten Platz wahrzunehmen ohne diesen jedoch von der Donau abzuschneiden.

Von Süden kommend ergibt sich quasi ein neuer Stadteingang zur Altstadt.

»Die Kammerspiele sollen im Klenzepark errichtet werden.«

Der Standort Klenzepark steht nicht mehr zur Verfügung.

Die Reithalle wird vom Bayerischen Armeemuseum derzeit als Schaudepot umgebaut.

Für das danebenstehende Großdepot müsste die Stadt für mehrere Millionen Euro einen Ersatzbau mit ca. 3000 m2 Fläche schaffen, Grundstücke hierfür sind aktuell nicht vorhanden. Danach müsste die Stadt das Grundstück vom Freistaat Bayern erwerben (ca. 8000 m2, ca. 950 Euro/m2: ca. 7,6 Mio. Euro) oder in Erbpacht übernehmen.

Auf diesem Grundstück standen nach dem Krieg Produktionshallen der Firma Audi. Über die aus dieser Zeit stammenden Altlasten im Untergrund kann nur spekuliert werden.

Allein die Umzugskosten der Depotinhalte werden vom Armeemuseum mit ca. 1 Mio. Euro angegeben, auch diese müssten seitens der Stadt bezahlt werden. Für all diese Maßnahmen (Depotneubau, Umzug, Grundstück) gäbe es keine Zuschüsse.

Andere Standorte

Natürlich kann ein Neubau prinzipiell auf jeder grünen Wiese errichtet werden. Doch warum hat der Stadtrat in den letzten zehn Jahren, obwohl immer wieder Flächen in allen Stadtteilen von Bürgern vorgeschlagen wurden, letztlich den jetzigen Standort gewählt?

  • Weil gerade zur Funktionalität der Kammerspiele auch die Verbindung zur Infrastruktur des Stadttheaters gehört.
  • Weil das neue Kleine Haus die Innenstadt aufwerten und mit beleben soll.
  • Weil es mit seinen ausgedehnten Aussichtsterrassen ein weiterer Baustein zur Einbeziehung der Donau in das Stadtleben sein wird.
  • Weil das neue Kleine Haus schon von außen bei Passanten und Touristen Interesse wecken und durch seine teils ganztägige Nutzung zum Betreten einladen soll. Das kann nur an einen Standort in der Innenstadt gelingen.
  • Und weil letztlich alle sonstigen vorgeschlagenen Flächen zum einen in privater Hand sind (und dann auch noch immense Grundstückskosten anfallen würden) und/oder diese Flächen erst aufwendig erschlossen und an die notwendige Infrastruktur angeschlossen werden müssten.
  • Von Überraschungen bezüglich Archäologie, Altlasten oder Munitionsfunden ganz zu schweigen.

Diese Faktoren sind an der Schutterstraße ausgeschlossen!

Eingriffe in die Grünfläche an der Tränktorkaserne

»Der schöne Park mit seinen uralten Bäumen soll vernichtet werden.«

Der sogenannte „uralte Park“ war bis vor wenigen Jahrzehnten mit Gebäuden bebaut und bis in 70er Jahre hinein als Großparkplatz genutzt. Es wird nicht der ganze Park, sondern nur der Bereich zwischen Schutterstraße und dem Durchgang beim MKK für die Kammerspiele benötigt.

Diese Fläche ist seit Mitte der 70er Jahre mit einer Tiefgarage unterbaut (ca. 50 bis 100 cm Erdüberdeckung) und somit versiegelte Fläche. Dies wurde z.B. in letzten heißen Sommern sichtbar, als die Wiese, mangels Wasserzufuhr von unten, zur verbrannten Fläche wurde.

Die zu fällenden Bäume sind also nicht uralt. Sie wurden umweltfachlich geprüft, lediglich sechs davon wurden als erhaltenswert eingestuft, der Rest ist kurzfristig ersetzbar.
Viele der Bäume stehen auf der Tiefgarage, haben daher keine Möglichkeit tief zu wurzeln und sind teilweise schon am Ende ihrer Lebensdauer. Manche müssen daher ohnehin in absehbarer Zeit aus Sicherheitsgründen entfernt werden.
Im Rahmen des Bauvorhabens sind 21 Neupflanzungen geplant.

In die Planung des neuen Gebäudes wurden viele ökologische Elemente aufgenommen (Dach-, Fassadenbegrünung, Nistmöglichkeiten, Stichwort „Animal Aided Design“, etc.). Diese Maßnahmen wurden mit Umweltverbänden abgestimmt.

Die jetzige Grünfläche war in den vergangenen Jahren kein Publikumsmagnet und wurde auch seitens der Sicherheitskräfte und der Polizei immer kritisch gesehen.

Durch den Neubau erfährt der Ort eine nachhaltige Aufwertung in seiner Bedeutung für die Innenstadt, das Thema „Donau“ wird durch die vorgelagerten Terrassen mit Blick auf den Fluss und den Klenzepark gestärkt, die soziale Kontrolle des Areals verbessert.

Bedeutung für die Innenstadt

»Warum sollen die Kammerspiele gerade in der Innenstadt gebaut werden?«

Auch die Innenstadt wird vom Neubau profitieren. Durch die intensive Bespielung werden neue Besuchergruppen in die Innenstadt geholt, auch Gastronomie und Handel können so gestärkt werden.

Kultur, Handel und Wohnen beleben in Zukunft die Innenstädte.

Der Besuch aller Spielstätten des Stadttheaters, wie Kammerspiele, Festsaal, Großes Haus, Werkstatt und Studio, wird täglich nahezu 2.600 Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt ziehen.  Das sind knapp 700.000 Personen pro Jahr.

Urbanes Leben gehört ins Zentrum einer Stadt und nicht an ihre Peripherie.

Bedeutung für die Stadt und Region

Im Jahr 2018 wurde Ingolstadt im bayerischen Landesentwicklungsplan vom Oberzentrum zum Regionalzentrum hochgestuft.

In der Definition von Regionalzentren heiß es: „Die Regionalzentren sollen als überregional bedeutsame Bildungs-, Handels-, Kultur-, Messe-, Sport-, Verwaltungs-, Wirtschafs- und Wissenschaftsschwerpunkte weiterentwickelt werden.“

Es ist also ein Pflichtaufgabe unserer Stadt, das kulturelle Angebot der Stadt und der Region stetig weiterzuentwickeln. Da ist fast 60 Jahre nach Eröffnung des Stadttheaters der Bau der Kammerspiele (letztlich als Ersatz für das marode Kleine Haus) für das Kulturangebot der Region kein übertriebener Luxus, zumal sich die Einwohnerzahl allein Ingolstadts seit der Eröffnung des Stadttheaters im Jahre 1966 von damals rund 69.000 auf heute rund 138.000 Euro verdoppelt hat.

Gerade im hochaktuellen Werben um Fachkräfte wie um Investoren stellt ein breites kulturelles Angebot in der Konkurrenz mit anderen Städten ein wichtiges Argument dar, das Menschen und Kapital nach Ingolstadt ziehen wird.

Mögliche Ausweichspielorte

»Man soll erstmal andere Ausweichmöglichkeiten prüfen!«

Im Laufe der letzten zehn Jahre wurden alle nur denkbaren Möglichkeiten geprüft.

Beispiel Audi Halle B:

Die Mietkosten für die Halle B belaufen sich auf ca. 12.000 Euro je Tag. Die Halle müsste ebenfalls als Theater umgebaut werden. Außerdem ist die Halle für viele Veranstaltungen bereits gebucht, Auf- und Umbauarbeiten wären sehr aufwendig.

Beispiel Kongresszentrum Ingolstadt:

Auch der Kongresssaal ist durch viele Veranstaltungen bereit jetzt belegt und obliegt zudem der Vergabe durch den Hotelbetreiber. Ein regelmäßiger Spielbetrieb wäre nicht möglich.

Die Mietkosten für solche Ausweichspielstätten sind nicht förderfähig, das ausgegebene Geld ist hinterher einfach weg. Augsburg hat z.B. für Ersatzspielstätten ca. 30 Millionen Euro ausgegeben - ohne dafür irgendwelche Zuschüsse erhalten zu können.

»Man kann während der Sanierung des Stadttheaters auch in einem Zelt Theater spielen!«

Ja, das kann man, wenn auch mit deutlichen Qualitätseinbußen was z.B. die Akustik eines Zeltes betrifft.

Es muss zudem ein spezielles Theaterzelt und nicht nur ein Volksfestzelt sein, das auf die notwendige Bühnentechnik ausgelegt ist. Dieses muss im Sommer klimatisiert und im Winter geheizt werden. Vom Theaterzelt des Deutschen Theaters in München ist bekannt, dass im Winter pro Woche 1.500 Liter Heizöl verbraucht wurden. Allein aus Umweltschutzgründen ist dies nicht vermittelbar!

Den meisten Zuschauern ist oftmals auch nicht bewusst, dass der Zuschauerraum nur einen Bruchteil der benötigten Fläche darstellt. Es müssen auch die Bühne samt Hinter- und Seitenbühne(n), ein Kulissenlager, ein Foyer mit Garaderoben und WC-Anlagen, Umkleiden und Aufenthaltsräumen für die Schauspieler und vielleicht sogar ein kleiner gastronomischer Bereich in diesem Zelt (oder auch in mehreren Zelten) untergebracht werden.

Problematisch gestaltet sich auch ein witterungsgeschützter Zugang eines Theaterzeltes von den zugehörigen Parkplätzen aus.

Das Büro DFZ Architekten hat 2014 im Auftrag der Stadt Ingolstadt eine entsprechende Zeltanlage geplant und damals Kosten von rund neun Mio. Euro hierfür benannt.
Hochgerechnet auf das Jahr der geplanten Fertigstellung der Kammerspiele 2025 wären das ca. 15 Mio. Euro. Die Heizkosten (für das Große Haus betragen diese rund 200.000 Euro jährlich, für das Zelt wohl deutlich mehr) kämen noch dazu. Hierfür gibt es keine staatlichen Zuschüsse, das Geld ist hinterher einfach weg.

Außerdem müsste nach wie vor das Kleine Haus am Brückenkopf generalsaniert werden. Die Kosten hierfür würden nach groben Schätzungen ca. 10 bis 15 Mio. Euro betragen.

Auch die Stadt Coburg stand vor der Entscheidung, für die Zeit der Sanierung des Landestheaters einen Ausweichspielort zu suchen. Letztendlich entschied man sich auch hier für ein bleibendes Theaterbauwerk anstelle einer Zeltlösung, vor Kurzem wurde dort Richtfest gefeiert.

www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/landestheater-coburg-globe-ausweichquartier-baufortschritt-100.html

Die Sanierung des Stadttheaters

»Das Stadttheater kann auch im laufenden Betrieb saniert werden.«

Eine Sanierung, die insbesondere die technischen Anlagen wie Elektro und Klimatisierung betrifft (beide Gewerke müssen komplett rück- und neu aufgebaut werden), macht einen gleichzeitigen Betrieb unmöglich.

Im Theater finden nicht nur Aufführungen statt, dort wird täglich von morgens bis abends geprobt und gearbeitet.

Auch die hohe Lärmbelästigung sowie die notwendigen Altlastensanierungen und die damit verbundene Staubentwicklung machen eine Sanierung im laufenden Betrieb unmöglich.

Erfahrungen von anderswo

»Woanders wurde auch in einem Zelt Theater gespielt!«

Das ist richtig. Fragt man jedoch die Beteiligten dieser Theater, raten alle unisono von Zeltlösungen ab – zu teuer und in der Nutzung zu schlecht (siehe Theaterzelt).

Auch das Tingeln durch verschiedene Standorte beschreiben die Betroffenen im Nachhinein als immensen Kraftakt, der durch die notwendige Logistik ebenfalls Unsummen verschlingt und die Theatermitarbeiter unnötig belastet.

Davon abgesehen haben wir in Ingolstadt auch nicht die passenden Räume dafür (siehe Mögliche Ausweichspielorte).

Grundsätzliche Notwendigkeit der Kammerspiele

»Wer geht denn heute noch in's Theater?«
»Braucht kein Mensch!«
»Ist nur für eine Minderheit.«

Auch Schwimmbäder, Sportstadien, Eissporthallen oder Volksfeste sind immer nur für einen Teil der Bevölkerung von Interesse. Auch diese Einrichtungen werden mit Steuermitteln gefördert.
Es gehört zu den Grundprinzipien unseres Gemeinwesens, auch Dinge zur Verfügung zu stellen, die von eben nur von Teilen der Bevölkerung genutzt werden.

Tatsächlich weisen die Vorstellungen des Stadttheaters eine sehr hohe Auslastung auf (siehe Beschlussvorlage des Stadtrates vom 14.12.2021, Punkt J: www.ingolstadt.de/sessionnet/getfile.php?id=182245&).

Die Besucherzahlen des Stadttheaters sind seit Jahren konstant hoch. Die Auslastung quer über alle Spielstätten liegt bei konstant über 80 Prozent. Speziell das Kleine Haus ist mehr als voll ausgelastet, die Nachfrage kann nicht vollumfänglich befriedigt werden.

Rund 140.000 Besucher haben Vorstellungen des Stadttheaters 2019 besucht. Die Besucherzahlen von Veranstaltungen im Festsaal (Konzerte, Kabarett, Messen, Jazz-Tage, usw.) sind nicht enthalten, es waren im Jahr 2019 rund 130.000 Personen.

Das Stadttheater ist ein Anziehungspunkt weit über die Stadtgrenzen hinweg (siehe Bedeutung für die Region).

Die Nachfrage bei Schulen steigt, die Anzahl der Schulkooperationen muss aufgrund fehlenden Platzangebots derzeit auf zehn pro Spielzeit begrenzt werden. Das Neue Kleine Haus schafft auch hier die notwendigen Räume, um diese Begrenzung aufzuheben.

Auch bei Studentinnen und Studenten besteht Interesse für Theater, die Zusammenarbeit mit den Hochschulen wird seit 2016 stetig ausgebaut.

Die Anzahl der Jugendspielclubs hat sich von 2011 bis 2019 von zwei auf sieben erhöht.

»Dann gibt's halt ein paar Jahre kein Theater!«

Es gibt kein Theater, das seinen Betrieb während einer Generalsanierung stillgelegt hat.

Das nichtkünstlerische Personal ist nach TVöD beschäftigt und muss für die Zeit der Sanierung weiterbezahlt werden.

Der Abbau des künstlerischen Personals ist aus Gründen der Sanierung rechtlich kaum möglich und nicht vertretbar. Die künstlerische Qualität wäre verloren und die Abonnenten würden dem Theater fernbleiben, es müsste nach der Sanierung von Null ein neues Theaterensemble aufgebaut werden. Das wäre so, wie wenn man wegen einer Stadionsanierung einen Bundesligaverein für mehrere Jahre stilllegt und dann versucht, ihn wiederaufzubauen.

Wie sieht der Zeitplan aus

»Wann ist der Baubeginn der Kammerspiele derzeit geplant?«

Nach aktueller wird das Bauvorhaben Kammerspiele Ingolstadt im Jahr 2023 beginnen.

»Wann und wie wurde über den Bau der Kammerspiele entschieden?«

In seiner Sitzung am 14.12.2021 hat der Stadtrat dem Bau der Kammerspiele am Standort Schutterstraße mit großer Mehrheit zugestimmt.

Einen Überblick über alle Planungsschritte seit der Entscheidung für den Standort im Umfeld des Theaters finden Sie auf der Seite "Planungshistorie".

Städtische Öffentlichkeitsarbeit zulässig

»Die Stadt informiert nur aus ihrer Sicht«

„Die Gemeinde ist nicht zur Neutralität verpflichtet, sondern darf ihre Auffassungen zum Bürgerentscheid darstellen und für sie werbend eintreten. (…) Die gemeindliche Darstellung darf auch herausstellen, welche Sachentscheidung bevorzugt wird“, so das Verwaltungsgericht München in seiner Begründung zur Eilentscheidung.

Das von den Gegnern angeführte „Gleichbehandlungsgebot“ in der Öffentlichkeitsarbeit -die Stadt müsse auch den Gegnern gleichberechtigt Platz in ihren Veröffentlichungen einräumen- weist das Gericht zurück.

Nur im Fall eines reinen Bürgerbegehrens gelte dies, nicht aber, wenn es ein gleichzeitiges Ratsbegehren gebe: „Mit der Entscheidung (…) für ein Ratsbegehren tritt der Gemeinderat in unmittelbare Konkurrenz zu dem Bürgerbegehren. Diese besondere Konkurrenzsituation führt dazu, dass die Gemeinde für ihr Ratsbegehren ebenso wie die privaten Initiatoren für ihr Bürgerbegehren werben darf. (…) Demnach (kann) die Gemeinde ausschließlich selbst amtlich informieren, ohne dass sie die Auffassung der Initiatoren des konkurrierenden Bürgerbegehrens im Rahmen des Paritätsgebots berücksichtigen müsse“. Dies gelte auch, wenn wie im Fall der Kammerspiele allein ein Ratsbegehren zur Abstimmung stehe.


Fazit

Falls das Projekt scheitern sollte ergäbe sich Folgendes:

  • Ein für die Sanierung des Hämer-Baus notwendiges Theaterzelt wäre ein Millionengrab
    (Gesamtkosten ca. 12 Mio. Euro, zzgl. Heizung).
  • Das alte Kleine Haus am Brückenkopf müsste dann aufwändig saniert werden
    (geschätze Kosten ca. 15 Mio. Euro).
  • Für die Innenstadt ergäbe sich keinerlei Mehrwert.
  • Es fände keine Weiterentwicklung des kulturellen Angebots, auch als wichtiger weicher Standortfaktor, statt.
  • Eine erneute Standortsuche (wobei es ja keine neuen Standorte gibt) würde das Projekt um mindestens fünf Jahre zurückwerfen. Vier Millionen Euro Planungskosten wären verloren, neue Kosten entstünden, die künftigen Projektkosten steigen mit den Baupreisen weiterhin.
  • Die Sanierung des Stadttheaters müsste weiter verschoben werden, auch hier steigen die Kosten nicht nur durch die Baupreissteigerung, sondern auch durch dringend notwendige Unterhaltsmaßnahmen weiter an.

Die sinnvollste und nachhaltigste Lösung ist, nach fast zehnjähriger Planung, der schnellstmögliche Bau einer Ausweich-Spielstätte, die dem Theater als ohnehin dringend benötigter Ersatz für des alte Kleine Haus erhalten bleibt und deren Baukosten zudem förderfähig sind. Als optimaler Standort hat sich nach zehnjähriger Prüfung der Standort Schutterstraße herauskristallisiert.

Informationen zum Ratsbegehren des Stadtrats am 24. Juli 2022
eine Broschüre der Stadt Ingolstadt