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Sieben Partner für neue Schlüsseltechnologien

Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz gegründet

Das Ingolstädter Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen (AININ – Artificial Intelligence Network Ingolstadt) ist gegründet. Es ist von der geplanten Wissenschaftlerzahl nicht nur bayernweit eines der größten Anwendungszentren für Künstliche Intelligenz, sondern auch einzigartig in seiner Zusammensetzung: Sieben Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie von kommunalen Einrichtungen haben sich zusammengeschlossen, um das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz mit anwendungsbezogener Forschung voranzubringen: die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), die Fraunhofer Gesellschaft, die AUDI AG, die MediaMarktSaturn Retail Group, die Stadt Ingolstadt und das Klinikum Ingolstadt.

Mit dem Zusammenschluss zu einer gemeinnützigen GmbH verfolgen die Partner das Ziel, den Standort Bayern in einer Schlüsseltechnologie, die das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenleben in der Zukunft prägen und verändern wird, mit anwendungsbezogener Forschung zu stärken. Damit soll sowohl der regionale Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort unterstützt als auch eine lebenswerte und zukunftsfähige Region gesichert werden.

„Die enge Kooperation von Hochschule, außeruniversitärer Forschung, Kommune und Unternehmen vor Ort ermöglicht einzigartige Synergieeffekte“, so Wissenschaftsminister Bernd Sibler. „Mit diesem neuen Zentrum bauen die Beteiligten Ingolstadt zu einem bedeutenden Standort der Forschung zu Künstlicher Intelligenz, einer entscheidenden Schlüsseltechnologie, aus. Hier wird unsere Zukunft gestaltet – für die Menschen in der Region und in ganz Bayern! So sichern wir Arbeitsplätze und schaffen wichtige Perspektiven.“

„Mit dem neuen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen setzt Ingolstadt als eine der ersten bayerischen Städte auf dieses zukunftsträchtige Technologiefeld, mit konkreten Forschungsanwendungen in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Nachhaltigkeit und elektronischer Handel“, erklärte Oberbürgermeister Christian Lösel, „überall dort, wo Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt, ist mir wichtig, dass sie dem Menschen dient, die Lebensqualität erhöht und ethischen Grundsätzen unterworfen ist. Wir brauchen diese neuen Technologien, um damit die Arbeitsplätze der Zukunft für Ingolstadt zu schaffen. Ich danke daher den beiden Hochschulen und den Unternehmen für ihr Engagement – gemeinsam gestalten wir die Zukunft unserer Stadt.“

Prof. Dr. Walter Schober, Präsident der THI: „Mit unserem neugegründeten Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz schaffen wir in Ingolstadt hervorragende Rahmenbedingungen in der Nutzung einer Zukunftstechnologie. Das Forschungszentrum ist nicht nur eine wissenschaftliche Einrichtung der Hochschulen; das Besondere ist die Zusammenarbeit von drei wissenschaftlichen Einrichtungen mit regionalen Unternehmen und kommunalen Einrichtungen. So schaffen wir ein Netzwerk, welches besonders die Anwendung der Forschungsergebnisse in der Praxis in den Mittelpunkt stellt und damit gleichermaßen den regionalen Wissenschafts- wie auch Wirtschaftsstandort stärkt.“

Die Forschungsfragen, die das Zentrum bearbeitet, beschäftigen sich mit dem KI-Einsatz in den vier Bereichen Mobilität, Gesundheit, Produktion und Handel. Die verschiedenen Perspektiven aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die dabei zusammenkommen, sollen kreative und interdisziplinäre Ansätze fördern und KI-Lösungen aus einem Themenbereich auch schnell auf andere Bereiche übertragbar machen.

Die anwendungsbezogenen Forschungsfelder beschäftigen sich beispielsweise mit der Bild- und Spracherkennung und sollen so Anwendungen in der medizinischen Früherkennung, im automatisierten Fahren, in der optimierten Kundenbetreuung oder der produktbezogenen Schadensfrüherkennung dienen. Das Forschungszentrum soll neben der technischen Umsetzung auch sozial-ethische Fragen zum Thema Künstliche Intelligenz beleuchten und hierauf Antworten erarbeiten.

Ziel ist es, Forschungsergebnisse in gesellschaftlich relevante Produkte bzw. Produktionsmethoden sowie im Anschluss auch in Unternehmensgründungen zu überführen. Die Zusammenarbeit mit KMUs und Start-ups sowie mit Gebietskörperschaften, Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen spielt hier eine große Rolle. So ist AININ auch Teil des bayerischen Kompetenznetzwerks für Künstliche Maschinelle Intelligenz, das vom Freistaat Bayern gegründet wurde.

Das Zentrum sieht für den Start neben den geplanten fünf vom Freistaat Bayern finanzierten Professuren weitere sieben Professuren vor. Letztere werden vom Krankenhauszweckverband Ingolstadt (zwei Professuren), der KU, der Stadt Ingolstadt, der AUDI AG, der MediaMarktSaturn Retail Group sowie der Fraunhofer-Gesellschaft (je eine Professur) über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert.

Zu den Professoren kommen jeweils Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter, so dass das Forschungszentrum in einem ersten Schritt mit 24 Wissenschaftlern die Arbeit aufnimmt. Für einen zügigen Start der Forschungsarbeiten beginnt die Arbeit des Zentrums parallel zu den Ausschreibungen der vorgesehenen Professuren mit bereits bestehenden Personalressourcen der THI und der KU. Das Stammpersonal soll bis Ende des kommenden Jahres aufgebaut sein. Nach Auslauf der Anschubfinanzierung im Jahr 2025 sollen sich die Stellen über Drittmittel selbst tragen. Das Forschungszentrum soll bis dahin auf rund 40 Mitarbeiter wachsen.

Der operative Start des Forschungszentrums ist für das zweite Quartal dieses Jahres vorgesehen. Seinen Sitz wird das Zentrum in der Aufbauphase zunächst in bestehenden Räumlichkeiten der THI haben. Später ist eine Unterbringung im künftigen Digitalen Gründerzentrum südlich des THI-Campus vorgesehen.