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Luftschadstoffmessungen mit positivem Ergebnis

Weniger Geruchsbelästigung und keine Gesundheitsgefahr

Zwischen Ende April und Ende Juli vergangenen Jahres hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) in der Umgebung der Gunvor-Raffinerie und des TAL-Tanklagers Schadstoffmessungen durchgeführt. Im Dezember legte das Landesamt seinen Bericht mit einem positiven Ergebnis vor: Es wurden keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen, alle Grenzwerte wurden deutlich unterschritten.
Anlass der Messung war, dass vor allem Anwohner aus dem Ingolstädter Norden immer wieder über „dicke Luft“ klagten, hervorgerufen von der Gunvor-Raffinerie und des TAL-Tanklagers. Anfang 2018 gründeten deshalb Bürgerinnen und Bürger aus Kösching, Ober- und Unterhaunstadt die Aktion „Uns stinkt’s!“, um ein Netzwerk von „Geruchsmeldern“ zu knüpfen. Über einen längeren Zeitraum erfassten sie Ort, Zeitpunkt und Intensität der Gerüche.
Das städtische Umweltamt nahm die Beschwerden der Anwohner ernst und gewann das LfU für die Durchführung der Immissionsmesskampagne.
Gemessen wurden insbesondere raffinerietypische organische Substanzen. Da es keine Schemata für die Umrechnung von Einzelstoffkonzentrationen in Geruchseinheiten gibt, sollten die Luftschadstoffmessungen in erster Linie eventuelle Gesundheitsgefährdungen aufspüren.
Als Standort für den Messwagen wurde das Donnersberger Gut, der Sitz des Generalats der Franziskanerinnen ausgewählt, wo ein geeigneter Platz und ein Stromanschluss zur Verfügung gestellt wurden. In privaten Gärten von „Uns stinkt's!“-Aktivisten in der Deschinger Straße, der Ziegeleistraße, im Schulhof der Grundschule Mailing an der Regensburger Straße sowie in Desching wurden sogenannte Passivsammler aufgestellt.
Die Geruchsprotokolle der Bürgerinitiative „Uns stinkt’s!“ unterstützten die Messkampagne und belegten, dass es zwischen dem 29. April und dem 27. Juli, dem Zeitraum der Messungen, auch einige Male zu Geruchsbelästigungen gekommen war.
„Auch wenn man eine Raffinerie nicht unter eine Käseglocke stellen kann“, so zitierte Umweltreferent Rupert Ebner einen früheren Ministerialbeamten, sei die Konzentration an organischen Schadstoffen und damit auch die Geruchsbelästigung seit der letzten Messkampagne im Jahr 2011 deutlich zurückgegangen. Vor allem aber habe man nun die Bestätigung, dass keine Gefahr für die Anwohnerinnen und Anwohner ausgehe.
Der Bericht des LfU, der dem Umweltamt am 23. Dezember vorgelegt wurde, belegt, dass keine gesundheitsgefährdenden Schadstoffkonzentrationen nachgewiesen wurden. Alle Grenzwerte wurden deutlich, nämlich um etwa 90 Prozent, unterschritten.
„Das Engagement der Anwohnerinnen und Anwohner hat sich wirklich ausgezahlt“, bilanziert Ebner. „Die Anstrengungen von Raffinerie und TAL zur Emissionsreduzierung tragen erste Früchte.“