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08.05.2022

Große Kunst im kleinen Rahmen

Alles neu in der Neuen Welt

Die Neue Welt hat nicht nur ein neues „Outfit“ bekommen, auch programmatisch stellt sich diese Spielstätte des Kulturamts zeitgemäß neu auf. Künftig werden jene Veranstaltungen verschiedener Genres ihr Zuhause in der Neuen Welt finden, die in die Atmosphäre dieses kulturellen Kleinods passen. Das können einzelne Darbietungen im Rahmen von Festivals wie Weltenklang, Literaturtage, Kabaretttage und Jazztage oder Reihen sein.

Aber auch neue Formate wie YOC (The Young, The Old and The Club) sind in der Neuen Welt bestens aufgehoben. Bei diesem musikalischen „Stammtisch“ eröffnen sich intime Einblicke in Werdegänge, Vorlieben und Hörgewohnheiten illustrer Gäste. Es werden Inspirationsgeber vorgestellt und Entdeckungen ans Licht geholt. Die Neue Welt wird zur Listening Bar und fernab des Dancefloors unterliegen die „Selectors“ keinerlei stilistischen Zwängen.

Zudem wird es Veranstaltungen geben, die nicht im Rahmen eines Festivals oder einer Reihe laufen. Das sind eigenständige Events mit besonderem Charakter, die künftig unter dem Motto „Belly & Heart“ stehen und alle einen gemeinsamen Nenner haben: Handgemacht und aus dem Bauch raus. Dazu zählen Spielformen wie Folk, New Country, Alternative, Americana, Independent und Blues. Diese Konzerte finden exklusiv in der Neuen Welt statt, so auch folgende Bluesveranstaltungen, Beginn jeweils 20 Uhr.

Für die, die es pur, originell und innovativ mögen, ist Brother Dege (Mittwoch, 11. Mai) genau der richtige Mann: Als Nachkomme indianischer, irischer und amerikanischer Vorfahren ist er Spross des Mississippi Delta. Der Südstaatler mit indianischen, irischen und Cajun-Wurzeln wurde sehr früh vom Sumpffieber des Delta Blues infiziert und brachte sich autodidaktisch das Dobro-Spielen bei. Sein eigenwilliger und teilweise ausgeflippter Stil mit Einflüssen von Southern Rock, Metal, Independent, Folk und Psychedelic ist seine Definition von „Delta Blues for the 21st Century“.

In seiner Band „The Brotherhood of Blues“ findet sich mit Tom Portman ein weiterer Dobro-Virtuose. Beide Musiker lassen aus den jaulenden Saiten eine Sphärenmusik entstehen, die nicht nur tanzbare, sondern auch fast sakrale Gefühle in den Zuhörer/-innen weckt. Für die notwendige Erdung sorgen Kent Beatty am Bass und Greg Travasos am Schlagzeug. Der „Delta Blues for the 21st century“ ist sicher härter und lauter als seine traditionellen Vorfahren, aber er ist nicht so hart, dass die Band im Heavy Metal zu verorten wäre.

Weiter geht es mit WellBad (Samstag, 4. Juni), die endlich auf großer, deutschlandweiter „Rock Noir LIVE-Tour“ sind. Mit im Gepäck haben sie ihre brandneue „Rock Noir (Live) – Bonus Edition“. Eine Doppel-Vinyl-Version ihres 2020 erschienen Live Albums „Rock Noir Live“. Hier trifft elektrisierende Rockshow auf bluesigen Film Noir-Mood! Daniel Welbat hat „eine Stimme, die Autos entlackt!“ und singt, als hätte er Jahre in den dunkelsten Bars der Hamburger Reeperbahn abgehangen. Mit seiner fünfköpfigen Band bringt der extrovertierte Frontman seine fulminante „Rock Noir-Show“ auf die Bühne, die Publikum wie Presse begeistert.

Man bekommt das Gefühl, mitten in einen Tarantino-Soundtrack katapultiert zu werden, während einen der besessene Showman mit viel Witz und Verve immer tiefer in die faszinierend „glamourös-staubige“ Kunstwelt von WellBad hineinführt. WellBad-Shows fühlen sich an wie ein Trip durch Himmel und Hölle, der keine Empfindung ausspart und tief berührt. Daniel Welbat und seine Band leben ihre Songs auf der Bühne und nehmen ihr Publikum mit auf eine intensive und berauschende Jagd nach Geschichten und Träumen.

Als nächstes gibt sich die Austin-Band „Greyhounds“ (Mittwoch, 29. Juni) die Ehre. Das Duo aus Andrew Trube und Anthony Farrell veröffentlichte zu Beginn eines neuen Jahrzehnts ihr neues Album „Primates“, welches das zwanzigste Jahr ihrer Brüderlichkeit markiert. Primates erschient weltweit beim preisgekrönten Austin-Plattenlabel Nine Mile Records. Die Band ist Gast auf zahlreichen Festivals, darunter beim SXSW Music Festival, und geht auch immer wieder auf ausgedehnte Tourneen durch USA und Europa. Lasst Euch von der Band Greyhounds im Bereich Blues, Rnb und Soul verzaubern. Primaten ist ein Dialekt der menschlichen Seele – eine Musiksprache, die über alle Grenzen und alle Unterschiede hinweg spricht – um persönliche Beziehungen, Klassenkämpfe, Kulturkriege und die Unverbundenheit des modernen Lebens anzusprechen.

Ihre charakteristische Mischung aus Country, Psychedelic und Surf bringen dann „The Sadies“ (Freitag, 15. Juli) in die Neue Welt. Die in Toronto beheimate Band um die beiden Brüder Dallas und Travis Good entwickelte schon früh einen unverwechselbaren Stil zwischen traditionellem Country und Garagnerock. Und auch wenn die Sadies immer ganz oben stehen, wenn es um musikalische Könnerschaft und intensive Live-Performances geht, sind sie jetzt mehr denn je darauf bedacht, sich als Songwriter zu profilieren. Schwer und treibend wie eine Lok mit spatzenhaft flatternden Melodien, beweist ihr einnehmender Sound immer wieder, dass sich ihnen zu verweigern sinnlos ist.
Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstr. 13) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de).

Das gesamte Programm der Neuen Welt sowie aktuelle Sicherheits- und Hygienehinweise finden Sie unter: www.kulturamt-ingolstadt.de