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17.12.2021

Die Kammerspiele kommen

Stadtrat beschließt Bau als Ausweichspielstätte

Mit 36 zu 11 Stimmen hat der Ingolstädter Stadtrat dem Bau der Kammerspiele zugestimmt. Der Neubau soll das „Kleine Haus“ des Stadttheaters beheimaten und während der Generalsanierung des denkmalgeschützten Stadttheaters als Ausweichspielstätte genutzt werden.

Begonnen hat das Verfahren im Jahr 2017 mit einem städtebaulichen Wettbewerb zur Standortfindung im Umfeld des Stadttheaters. 2018 fand der Realisierungswettbewerb zum Neubau der Kammerspiele statt, den das Architekturbüro Blauraum aus Hamburg für sich entschied. Anschließend wurde der Standort, der kleine Park zwischen Stadttheater und Donaukaserne) eingehend geprüft. Mit dem Beschluss des Stadtrates ist nun die Projektgenehmigung erteilt.

Die geplante Gesamtmaßnahme besteht aus der Errichtung der Kammerspiele westlich des Theaters (24,8 Millionen Euro Fördermittel vom Freistaat, 17,6 Millionen Euro Eigenanteil der Stadt), der Errichtung von Werkstätten südlich und östlich des Stadttheaters (5,3 Millionen Euro Förderung, 3,3 Millionen Euro Eigenanteil) sowie der Freiraumgestaltung im direkten Umfeld der neuen Gebäude.

Gebaut werden die Kammerspiele im Bereich der Tränktorstraße über der Tiefgarage „Theater West“. Geplant ist ein Gebäude auf einer terrassenartigen Stufenanlage, unter der sich Teile der Nutzfläche befinden. Das Herzstück der Kammerspiele ist der Theatersaal. Das im Erdgeschoss vorgeschaltete Foyer ist als Hauptfassade mit den Eingängen sowohl der Donau als auch dem Theaterplatz zugewandt. Der Bodenbelag im Außenraum wird optisch in das Foyer weitergeführt und die verglaste Fassade verstärkt den fließenden Übergang des öffentlichen Raums in die Kammerspiele. Ziel der Erschließung ist, eine vielseitige öffentliche Nutzung des Foyers und des Theatersaals zu ermöglichen. Die internen Arbeits- und Aufenthaltsbereiche befinden sich im westlichen Bereich des Gebäudes in Richtung der Donaukaserne. Dieser Bereich wird über einen Künstlerhof im Untergeschoss als internen Mitarbeiterzugang erschlossen.

Die neuen Theaterwerkstätten sind südlich des Stadttheaters als eigenständiges Gebäude vorgesehen. Der Bau liegt möglichst dicht am bestehenden Stadttheater, um den dort stehenden Platanen den notwendigen Lebensraum zu erhalten. Die Werkstätten werden eingegraben, damit lassen sie den Blick auf die Südfassade des Theaters weitgehend frei. Über einen Hof und Fensterbänder werden die Werkstätten mit Tageslicht versorgt, gleichzeitig werden Einblicke in die Werkstätten möglich. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden neben dem eigentlichen Baufeld die Schutterstraße und der gesamte Theatervorplatz mitbearbeitet. Geplant ist eine Umgestaltung der Schutterstraße und eine Öffnung zur Donau hin. „Ich bin froh, dass nach Jahren der Planung und intensiven Prüfung nun ein Beschluss für die Kammerspiele gefasst werden konnte. Die Kammerspiele sichern nicht nur die Spielmöglichkeiten für das Stadttheater während der Sanierung, wir bekommen auch einen dauerhaften Kulturort in einem architektonisch sehr attraktiven Gebäude. Damit stärken wir nicht nur die örtliche Kulturszene, sondern auch die gesamte Innenstadt. Der Standort ermöglicht uns eine Öffnung zur Donau hin und eine Neugestaltung des Umfelds“, freut sich Oberbürgermeister Christian Scharpf.