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23.04.2021

„Tag des Bieres“

Grußwort des Oberbürgermeisters zur Erinnerung an das Bayerische Reinheitsgebot

Als „Tag des Bieres“ wird der 23. April seit einigen Jahrzehnten in Deutschland gefeiert. Dieses Datum erinnert an die Entstehung des Bayerischen Reinheitsgebotes im Jahr 1516 in Ingolstadt.

Die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und sein Bruder Ludwig X. haben damals beim Landständetag eine neue Landesordnung beschließen lassen, die auch ein Kapitel zu Regelungen zum Bierbrauen enthält. Diese, später als „Bayerisches Reinheitsgebot“ bekannte Verordnung, wird oft als das „älteste gültige Lebensmittelgesetz der Welt“ bezeichnet und ist vielen Brauern auch heute noch Prädikat und Verpflichtung.

In Ingolstadt wird seit über zwanzig Jahren regelmäßig an die Entstehung des Reinheitsgebotes erinnert, zunächst mit dem Georgitag im Schlosshof, seit einigen Jahren mit dem „Fest zum reinen Bier“. Auch wenn in diesem Jahr keine Veranstaltungen rund um den „Tag des Bieres“ stattfinden können, wollen Stadt Ingolstadt und die Gemeinnützige VeranstaltungsGmbH auf das Datum aufmerksam machen.

Seit vielen Jahren schlüpft Oswin Dotzauer regelmäßig in die Rolle von Herzog Wilhelm IV. und verkündet, begleitet von der Ingolstädter Stadtwache, in Wort und Lied das Reinheitsgebot – in diesem Jahr in Form eines Videos, das unter www.1516-ingolstadt.de ab Freitag, 23. April um 15.16 Uhr abrufbar ist.

Zum diesjährigen „Tag des Bieres“ Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf:

„Feste soll man feiern, wie sie fallen – diese Redewendung können wir derzeit nicht mit Leben füllen. Was wir aber können, ist die Erinnerung hoch zu halten an ein Ereignis vor über 500 Jahren hier in Ingolstadt: an die Verkündung des Reinheitsgebots. Statt einem Fest wie sonst gibt es heuer nur die symbolische Verkündung, immerhin vor malerischer und historischer Kulisse, am Hohe-Schul-Platz, den zwei stattliche Großbauten prägen.

Zum einen die Hohe Schule, Sitz der Ersten Bayerischen Landesuniversität (1472-1800) – nächstes Jahr feiern wir das Jubiläum der Universitätsgründung vor 550 Jahren. Und das im Spätmittelalter errichtete und nach Herzog Georg dem Reichen benannten Collegium Georgianum: Hier durften begabte, mittellose Studenten aus elf bayerischen Städten kostenfrei wohnen und studieren. Es war die erste Stipendienstiftung der Universität Ingolstadt.

Im Jahr 1817 zog Herrnbräu in das Hauptgebäude des Collegium Georgianum. 1844 wurde ein Nebengebäude errichtet, in dem die Brauerei eine Fasshalle unterbrachte.

Das bis heute erhaltene historische Gewölbe sorgt für eine einmalige Atmosphäre, die im Jahr 2014 erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Das inzwischen als „Baudenkmal mit nationaler Bedeutung“ eingestufte Georgianum wird derzeit saniert. Zum Jubiläum 500 Jahre Reinheitsgebot entstand dann 2016 am Georgianum der Bierbrunnen, aus dem zu besonderen Anlässen Bier fließt.

Dieses Jahr müssen wir auf das Fest zum Reinen Bier verzichten - aber trotzdem wollen wir erinnern: An die Verkündung des Reinheitsgebots für Bier, das im Jahr 1516 von Herzog Wilhelm IV. auf dem Landständetag in Ingolstadt ausgerufen wurde und bis heute gültig ist.“