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29.01.2023

Das Ingolstädter Prinzenviertel

Neues Buch zu Geschichte und Sanierung

Einer der historisch interessanten Teile Ingolstadts ist das Prinzenviertel. Das Bahnhofsviertel, in dem die Eisenbahner – also jene, die den Zugverkehr zum Laufen brachten und andere, die im riesigen Reichsbahnausbesserungswerk das Material pflegten – zu Hause waren, ist eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden.

Als das alte Ingolstadt um 1900 die Fesseln des Glacis sprengte, entstanden zwei Vorstädte, im Norden das Josefsviertel, im Süden das Prinzenviertel, eine Arbeitervorstand am Hauptbahnhof.

Mit der Geschichte dieses Viertels befasst sich der Bild-Text-Band „Das Ingolstädter Prinzenviertel. Geschichte und Sanierung“, der zu Jahresbeginn erschienen ist, verfasst von Dr. Gerd Treffer, herausgegeben von der der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG). Er beschreibt die spätere Entwicklung dieses Viertels, den Bau der Eisenbahnerwohnungen, das Lebensgefühl des Südviertels, aber auch die gelungene Sanierung dieses Stadtquartiers – keine Luxussanierung zulasten der hergebrachten Mieterschaft, sondern die Gestaltung eines modernen und anspruchsvollen Wohngebiets.

Der mit zahlreichen Fotografien, Plänen, Listen und Zeichnungen bebilderte Text des Ingolstädter Historikers schildert die Geschichte des Viertels und des dazugehörigen Teils der Münchener Straße. Listet für 1923 Wohnung für Wohnung die Mieter, ihren Beruf, die Zahl der Bewohner und die Mietkosten auf, beschreibt die Zerstörungen durch die Bombardierung des Bahnhofs gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, die Gründung des „Stadtbau“ Ingolstadt, die Planungen des Architektenbüros und das „Sanierungsballett“ – bei dem Mieter von einem Block zum anderen zogen, um die frei werdenden Häuser zu sanieren.
Eine Besonderheit stellt der Fotoblock Vorher-Nachher-Galerie dar, in der ganzseitige Fotos der Häuser heute mit dem Zustand der Sanierung gegenübergestellt werden. Und auch nicht vergessen wird in der Darstellung das der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft wichtige Thema „Kunst am Bau“.

Erhältlich ist das Buch für 18,90 Euro an der Kasse des Stadtmuseums Ingolstadt, Auf der Schanz 45, 85049 Ingolstadt.