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23.09.2022

Mittelstand und Handwerk unterstützen

Appell von OB Scharpf an Wirtschaftsminister Robert Habeck

Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf hat in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dringend appelliert, kleinen Betrieben und dem Handwerk bei steigenden Energiepreisen zu helfen:

„Sehr geehrter Herr Bundesminister,
als Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt, einem ausgeprägten Wirtschafts- und Industriestandort im Herzen Bayerns, wende ich mich in großer Sorge an Sie. In vielen Gesprächen mit unserem Mittelstand und unseren Handwerksbetrieben nehme ich auf, dass wir uns auf eine existentielle Wirtschaftskrise zubewegen. Dabei geht es nicht nur vordergründig um energieintensive Betriebe, vielmehr führt die Kombination von gestiegenen Energiepreisen mit der unvermeidlichen Kostensteigerung von Vorprodukten zu einer Situation, die in vielen Fällen existenzbedrohend ist und durch unternehmerisches Handeln nicht mehr aufgefangen werden kann. Oftmals stehen sie gleichzeitig noch unter der Last, Corona-bedingte Ausfälle aufzufangen oder Kredite zurückzuzahlen.

Als Stadt tragen wir unseren Teil zu einer Entschärfung der Energiekrise bei, etwa durch Energiesparprogramme oder durch Beratungs- und lnformationsangebote unserer Stadtwerke. Bei der direkten Unterstützung von Wirtschaftsbetrieben sind uns kommunalrechtlich allerdings die Hände gebunden. Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen des Entlastungspakets Ill sind ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Bei den direkten Wirtschaftshilfen greift die Beschränkung auf energieintensive Unternehmen allerdings zu kurz. Daher appelliere ich eindringlich an Sie, die von Ihnen angekündigte Ausweitung des Energiekostendämpfungsprogramms so auszugestalten, dass insbesondere den kleineren Betrieben und dem Handwerk in der Breite unbürokratisch und schnell geholfen werden kann. Unsere kleinen und mittleren Unternehmen sind für die tägliche lokale Versorgung und als vielseitiger Arbeitgeber unverzichtbar. Sie brauchen unsere Unterstützung.“