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08.04.2024

Einkommen der privaten Haushalte

Unterschiede zwischen Primäreinkommen und verfügbarem Einkommen

Die Ingolstädterinnen und Ingolstädter verdienen mit durchschnittlich 36.309 Euro gut, mehr als der bayerische Durchschnitt mit 34.616 Euro. Nur in den Landkreisen Starnberg und München sowie den Städten München und Erlangen ist das sogenannte Primäreinkommen höher. Das sogenannte verfügbare Einkommen liegt mit 25.585 Euro zwar höher als in den meisten anderen bayerischen Großstädten, aber niedriger als im bayerischen Durchschnitt insgesamt, wobei hier die Stadt und der Landkreis München sowie die Landkreise Starnberg und Miesbach sehr hohe Werte aufweisen. „Der Unterschied zwischen Brutto und Netto ist in Ingolstadt besonders stark ausgeprägt“, so der städtische Statistiker Ulrich Kraus.

Das Primäreinkommen setzt sich zusammen aus dem Arbeitnehmerentgelt mit allen Beiträgen zur Sozialversicherung von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite, dem Einkommen aus selbständiger Tätigkeit und Einnahmen aus Vermögen und Kapitalerträgen, z.B. Mieten, Dividenden, Zinsen etc., erklärt Kraus. Zieht man vom Primäreinkommen die an die Sozialversicherungen geleisteten Zahlungen und die direkten Steuern ab und addiert die empfangenen Sozialleistungen dazu, ergibt sich daraus das Verfügbare Einkommen. Die Differenz von Primäreinkommen und Verfügbarem Einkommen ist der Wert für die im Saldo geleisteten Transferzahlungen (Geleistete Zahlungen abzüglich empfangener Transfers).

Seine Berechnungen stützen sich auf Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Dazu wurden die Einkommen der privaten Haushalte im Jahr 2021 ausgewertet. Aussagen über die Einkommensverteilung innerhalb der Kreise und kreisfreien Städte lassen sich damit jedoch nicht machen.

Schon aus den oben genannten Vergleichszahlen lässt sich ableiten, dass die im Saldo geleisteten Transferzahlungen mit 10.724 Euro je Einwohner bzw. rund 30 Prozent des Primäreinkommens in Ingolstadt relativ hoch ausfallen. Als Grund hierfür nennt Kraus die hohe Quote sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung in der Ingolstädter Wohnbevölkerung mit entsprechend hohen Beitragszahlungen. Die Arbeitnehmerentgelte haben in Ingolstadt mit 30.966 Euro einen Anteil von 85 Prozent am Primäreinkommen (zum Vergleich: Bayern insgesamt 75 Prozent).
Die Einkommen aus Vermögen liegen in Ingolstadt mit 5.121 Euro dagegen unter dem bayerischen Durchschnitt. Aber erst wenn man das verfügbare Einkommen ins Verhältnis zum regionalen Preisniveau setzt (v.a. bei Mieten und Immobilienpreisen), lassen sich Aussagen zur Kaufkraft machen.

Bei den empfangenen Transferleistungen machen Renten und Pensionen den größten Posten aus. Ingolstadt ist hier noch in einer vergleichsweise recht günstigen Situation, vor allem aufgrund des Zuzugs aus überwiegend jüngeren Altersgruppen.
Anders als beim verfügbaren Einkommen nimmt Ingolstadt bei der gesamten Wirtschaftsleistung, dem Bruttoinlandsprodukt mit 130.509 Euro je Einwohner einen Spitzenwert in Bayern ein. Danach erst folgt der Landkreis München mit einem BIP von 119.496 Euro je Einwohner.